PodCast ist unter anderem einer der erstaunlichsten Hypes seit bestehen des Internets: Während sich Blogs nur langsam und relativ leise verbreiten, kann man bei PodCast schon fast von einer Lawine sprechen. Ende 2004 hatte noch kaum jemand überhaupt etwas davon gehört, im August 2005 wird das Wort ins „Oxford Dictionary of English“ aufgenommen und Ende 2005 zum deutschen Wort des Jahres – auf Grund der „phänomenalen Ausbreitung“ des Wortes, welches es „von relativer Unbekanntheit zu einem der heißesten Medientrends schaffte.“
Was also steckt hinter diesem „Medientrend“ – Eigentlich handelt es sich um eine Verbindung einiger Technologien, die es bisher noch nicht zu solcher Prominenz gebracht haben:
Internetradio – nachdem sich die Radiosender in Deutschland immer mehr angleichen und sie sich fast nur noch anhand der Staumeldungen regional einordnen lassen, entstanden im Internet eine Vielzahl Sender, die spezielle Interessen (Metal, Techno, Gospel…) bedienen – und das weltweit.
Weblogs – (kurz: „Blogs“) Blogs sind mehr als Tagebücher, die öffentlich im Internet geführt werden. Oft behandeln Blogs spezielle Themen, wie Medien, Rechtsprechung usw.
RSS (Really Simple Syndication) – RSS ermöglicht es, sich mit einem geeigneten Programm über Neuigkeiten auf einer Internetseite automatisch benachrichtigen zu lassen.
Mit einem PodCast kann jeder Mensch mit einem Computer, einem Internetzugang und einem Mikrofon eigene Radiosendungen ins Internet stellen. Es stellt aber zum Beispiel auch NDR Info verschiedene Spezialsendungen als Podcast bereit.
„Empfangen“ kann man diese Sendungen zum Beispiel mit iTunes. Dort kann man über das PodCast-Verzeichnis des iTunes-Stores PodCasts zu verschiedenen Themen suchen und abonnieren. Das Abonnement ist kostenlos und bedeutet nur, dass man beim Start von iTunes über neue Sendungen informiert wird.
Die Sendungen liegen normalerweise im MP3-Format vor und müssen heruntergeladen werden – also ein weiterer Rückschlag für Modem-Enthusiasten.
Bisher scheint sich vor allem das übliche Nerd-Publikum für Podcasts zu interessieren – das zumindest fand eine PostCast-Umfrage heraus: „Der Podcast-Hörer deutschsprachiger Podcasts ist männlich (89%), er ist zu 49% Single, kommt aus Deutschland (82%), hat einen Hochschulabschluss (56%) o.ä. , ist berufstätig (64%) oder in Ausbildung (33%), hat 8 Podcasts abonniert und hört 3,61 Stunden / Woche Podcasts.“
In der Hoffnung dieses interessante Medium auch der breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werde ich in Zukunft auf interessante PodCasts hinweisen. So lässt sich das Radioprogramm der Zukunft selbst gestalten: Erst ein NDR-Special über die Wahlen in Weißrussland, dann das neue Album von den Strokes und zwischendurch erzählen zwei Münchener über die Welt, wie sie sie erleben – und keine dauer-lustigen Dumpfbacken-Moderatoren mehr.
Links
- RSS, wikipedia.de
- Blog, wikipedia.de
- Internetradio, wikipedia.de
- PodCast, wikipedia.de
- PostCast-Umfrage
- Diplomarbeit zum Thema PodCast
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