„Wie sähe eine Welt aus, in der kein Mensch aufgrund seiner Hautfarbe, seines Geschlechts, seiner Religion, seiner Klasse oder seiner sexuellen Orientierung diskriminiert wird,“ fragt die Journalistin Kübra Gümüşay in ihrem Buch „Sprache und Sein.“ Wie wäre es, wenn wir zunächst einmal sprachlich die Menschen aus unseren Schubladen befreien?
Kübra Gümüşay beklagt, dass es diese Schubladen gibt – dass vor allem nicht-weiße Menschen immer einsortiert werden und ihnen die Eigenschaften der Gruppe unterstellt werden, während Weiße individuell betrachtet werden: Wenn eine weiße Frau unfreundlich im Bus ist, ist das die unfreundliche Frau. Wenn eine Frau mit Kopftuch unfreundlich ist, färbt das ab auf das Bild von Frauen mit Kopftuch oder gleich auf das Bild von allen Muslime.
Klar, Stereotype gibt es. Muss es geben. Man kann sicher nicht jeden Menschen immer gleich als Individuum betrachten. Immer schätzt man die Menschen auf Basis vorheriger Erfahrungen mit oberflächlich ähnlichen Menschen ein. Aber man muss ich klar darüber sein, dass man diese Stereotypen pflegt. Man muss den Menschen immer einen leichten Weg lassen, wieder aus diesen Schubladen heraus zu kommen und ihnen erst einmal als Gleichen begegnen.
„Sprache und Sein“ gibt eine Menge Denkanstöße, die ich noch nicht alle in Worte fassen kann. Das Buch ist im Hanser-Verlag erschienen und kostet 18€.
Video
Erst wenn Du das Video startest, werden Daten an YouTube übermittelt. Siehe Datenschutzerklärung
Schreibe einen Kommentar