Es sieht aus wie ein Smartphone-Betriebssystem und es fühlt sich an, wie ein Smartphone-Betriebssystem: Es ist ein Smartphone-Betriebssystem. Seit ein paar Tagen gibt es eine Anleitung, mit der man Mozillas Smartphone-Projekt „Firefox OS“ unter Linux testen kann. Auch ohne Französisch-Kenntnisse, sind die Schritte leicht nachvollziehbar, so dass ich nach ein paar Minuten eine funktionierende Version von Firefox OS laufen hatte.
Für 2013 hat Mozilla die ersten Smartphones mit dem eigenen Betriebssystem angekündigt. Starten will man in Brasilien. Entwickler können sich das System jetzt installieren und mit der Arbeit beginnen. Für den interessierten Laien gibt es noch wenig zu sehen: Eigentlich sieht die HTML5-Oberfläche von Firefox OS aus, wie die Oberfläche von Android und iOS. Aber natürlich konnte ich noch nicht viel machen, da mein Desktop weder ein GSM-Modul noch eine Webcam oder Ähnliches hat. Man kann den Bildschirm entsperren, Apps starten und mit ESC wieder beenden. Der Browser funktioniert schon richtig und man kann darüber surfen.
Was ich von Firefox OS als Projekt halten soll, weiß ich noch nicht. Schon Windows scheint es neben Android und iOS schwer zu haben. Mozillas Plan, über den wachsenden Markt in Brasilien einen größeren Anteil zu bekommen, ist aussichtsreich. Letztlich kann Mozilla mit so einer Nische leben – wenn sie groß genug ist. Nokia hat das eigene Projekt Meego wohl auch noch nicht ganz beerdigt. Und auch HPs WebOS kann man sich wohl auch irgendwie installieren. Ohne einen großen Partner werden diese Systeme es schwer haben. Aber das Tolle an freier Software ist ja: Der Marktanteil ist total irrelevant, solange die Nutzer zufrieden sind. Bemerkenswert finde ich, dass Microsoft der letzte Hersteller ist, der seine Betriebssysteme immer noch ohne freie Software aufbaut.
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