In Taiwan können Bürger:innen jeden Verwaltungsprozess forken, verbessern und so einbringen, dass der wieder „gemergt“ werden kann. Das hat Shu Yang Lin vom taiwanesischen Digitalministerium beim Forum Offene Stadt der Körber Stiftung berichtet. Wie genial ist das!?
Dahinter steckt die Idee, dass „Smart City“ mit „Smart Citizen“ anfängt. Der Staat muss nicht immer alles besser wissen, als die Bürger:innen. Die Menschen bringen sich klug ein, wenn man sie ernst nimmt.
Digitalität vs. Kultur des Buchdrucks
Marina Weisband erklärte diesen Spirit damit, dass in Taiwan Digitalität gelebt wird, während in Deutschland noch die Kultur des Buchdrucks vorherrscht: Digitalität bedeutet, dass man Unfertiges raushaut und man sich dann korrigieren lässt und lernt.
Die deutsche Kultur ist aber immer noch die Kultur des Buchdrucks, bei der jede Idee bis zum Schluss durchdacht sein muss, bevor sie an die Öffentlichkeit darf – dann, wenn sie druckreif ist.
Wenn es den Mitschnitt des Abends in den nächsten Tagen in der Mediathek der Körber Stiftung gibt, kann ich den nur empfehlen.
Schreibe einen Kommentar