Wer seine Daten nicht mehr bei Google & Co lagern will, kann dafür Nextcloud benutzen. Mit ein paar Apps kann man inzwischen sehr einfach die perfekte Verbindung zwischen Cloud-Speicher und Telefon herstellen.
Kalender und Kontakte
Vor gar nicht allzu langer Zeit war es relativ unpraktisch, wenn man den zentralen und den mobilen Kalender miteinander verknüpfen wollte. Man musste dazu verstehen, welche URL man wo einträgt. Inzwischen gibt es wesentlich einfachere Lösungen. DavDroid macht das auf dem Android-Smartphone so einfach wie möglich.
Man muss nur noch die Basis-Adresse seiner Nextcloud-Installation kennen – also zum Beispiel https://cloud.example.com – und seinen Login angeben: Benutzername und Passwort, bzw. App-PIN. Danach stehen in Deiner Kalender-App und Deiner Kontakte-App die Daten aus Deiner Nextcloud zur Auswahl.
Wer auf diese Weise von Google auf Nextcloud umstellt, wird keine Funktionen vermissen. Kontakte anlegen, ändern, löschen, samt aller Daten und eines Fotos – das funktioniert genauso wie bei Google. Das Gleiche gilt für den Kalender. Mir ist keine Funktion aufgefallen, die der eine Dienst bietet und der andere nicht. Wer sich ein neues Smartphone kauft, muss dann auch nur wieder DavDroid installieren und hat alle Daten wieder auf seinem Telefon.
Aufgaben
Durch die Anbindung, die DavDroid herstellt, kannst Du auch Aufgaben zentral speichern. Das macht dann zum Beispiel die App OpenTasks. Ich bin allerdings kein so großer Fan von dieser Art Todo-Apps, deswegen habe ich damit keine weiteren Erfahrungen. Ich habe OpenTasks mal eine zeitlang dafür genutzt, mit Notizen zu machen. Aber das können andere Apps besser.
Notizen
Für Notizen nutz ich inzwischen Owncloud Notizen App. Dazu muss man auch in Nextcloud die Notizen-App installieren und aktivieren. In der Smartphone-App muss man dann Basis-URL, den Benutzernamen und das Passwort, bzw. die App-PIN angeben und schon kann man loslegen.
Die App unterstützt Markdown als Formatierungsmöglichkeit. Wenn Du auch in Nextcloud Markdown aktivierst, hast Du auf beiden Seiten etwas davon. Allerdings schreibe ich selten so komplexe Sachen auf, dass ich Formatierungen benötigen würde.
Dateien
Für den Zugriff auf die Dateien bietet sich natürlich die offizielle Nextcloud-App an. Es gibt auch andere – alle OwnCloud-Apps sollten auch für Nextcloud funktionieren. Auch dort muss man inzwischen nur noch die Basis-URL, den Benutzernamen und das Passwort, bzw. die App-PIN angeben.
Dann kann man auf alle Dateien in der Cloud zugreifen – sofern man denn auch eine App installiert hat, um sie zu öffnen. Praktisch ist die Auto-Upload-Funktion, die alle Fotos, die Du mit dem Handy machst, in ein Verzeichnis Deiner Nextcloud schiebt, sobald Du das nächste Mal in ein WLAN eingeloggt bist.
Passwörter
Wer seine Passwörter in Keepass speichert und sie per Nextcloud auf verschiedenen Systemen nutzt, muss auf dem Android-Telefon nicht darauf verzichten. Die App Keepass2Android bietet alle Funktionen, die man braucht. Sie kann Dateien per https über WebDav öffnen. Dort funktioniert das genauso, wie ich das hier erklärt habe.
Hat man dann die Passwort-Datenbank geöffnet, bietet sich Keepass2Android als neue Tastatur an. Wenn Du dich dann einloggen willst, hast Du eine Taste für den Benutzernamen und einen für das Passwort. Nicht einmal copy&paste musst Du dafür machen.
Damit Du Dein Telefon nicht irgendwann mit geöffneter Passwort-Datenbank verlierst, schließt sich die Datenbank automatisch nach einiger Zeit.
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