Google Street View bekommt einen Open-Source Konkurrenten: OpenStreetView basiert auf den freie Geodaten von OpenStreetMap und vor allem sollen die Nutzer-Tools neuen Freiwilligen beim Kartieren helfen.
Als ich mit OpenStreetMap angefangen habe, musste ich mir noch einen teuren GPS-Empfänger ausleihen und mich durch ein fast unbedienbares Java-Tool quälen, um die ersten Straßen für Kiel zu kartieren. Mittlerweile ist das viel leichter geworden – auch durch das Smartphone, mit dem inzwischen fast jeder einen GPS-Empfänger mit sich herum trägt.
Das Team von OpenStreetView hat ein System entwickelt, mit dem das Smartphone umfangreiche Daten sammelt: Im Prinzip nutzt man das Gerät als Dashcam im Auto. Man befestigt es auf dem Amaturenbrett und lässt die Kamera aus der Frontscheibe filmen.
Mit der OpenStreetView-App für Android oder iOS filmt man dann den Fahrtweg. Durch das GPS weiß die App, wo Du gerade filmst. Um diese Daten zu präzisieren, kann man das Telefon per ODB2-Dongle mit dem Auto verbinden und die Fahrzeugdaten auslesen.
Die aufgenommenen Daten und Bilder lädt man dann auf den Server von OpenStreetView. Dort erkennt die Software auf den Fotos Straßenschilder und schlägt die erkannten Daten zur Übernahme in die OpenStreetMap-Datenbank vor.
Kennzeichen und Gesichter werden dabei verpixelt – ein wichtiger Faktor für die Nutzung in Deutschland. Wir hatten hier nicht nur die Diskussion um verpixelte Häuser beim Start von Google Street View, auch die Nutzung von Dashcams ist umstritten. SPIEGEL ONLINE schrieb 2014 – und das scheint auch noch aktuell zu sein:
„Auch durch das aktuelle Urteil bleibt die Gesetzeslage in Deutschland weiterhin unklar. Der Einsatz von Dashcams ist hierzulande – anders als beispielsweise in Österreich – nicht ausdrücklich untersagt. Die Aussagen zum Einsatz von Dashcams bleiben schwammig: Erlaubt ist beispielsweise der Einsatz der Mini-Kameras für persönliche Zwecke.“
Die Landesdatenschützer*innen halten den Einsatz von Dashcams für unzulässig, weil sie einen gravierenden Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der Verkehrsteilnehmer darstelle und deren schutzwürdigen Interessen überwiegend seien.
Als ich in Kiel mit OpenStreetMap anfing, gab es nur die Stadtautobahn, Teile des Westrings und Bruchstücke der Holtenauerstraße im System. Inzwischen ist die Karte schon lange vollständig und voll kleinster Details. Bei OpenStreetView gibt es von ganz Schleswig-Holstein bisher nur die A7 zu sehen. Ich bin gespannt, wie schnell sich das ändert.
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Links
- Homepage: OpenStreetView
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