Eine Frau, umstellt von drei französischen Polizisten wird gezwungen, ihren Burkini auszuziehen. Jemand fotografiert die Szenerie und stellt sie ins Internet. „Seht her, welch absurde Blüten Bekleidungsvorschriften treiben,“ heißt es in meiner Filterblase. Dort laufen die Fotos gerade hoch und runter. Ich denke: Ob sich die Dame wohl über ihren Twitter-Ruhm freut?
Klar: Frankreich hat Bekleidungsvorschriften für den öffentlichen Raum erlassen. Die Auswirkungen zu zeigen, ist Aufgabe von Medien. Die Vergleiche mit den Polizisten im Iran, die den korrekten Sitz des Kopftuchs überprüfen, drängen sich auf – Oder die Erinnerung an alte Zeiten, als Polizisten in Europa die sittliche Länge von Röcken kontrollierten.
Ob jetzt aber diese konkrete Frau das so toll findet, dass sie im Zentrum der Diskussion steht, möchte ich bezweifeln. Ich finde es deswegen falsch, dass das Bild nicht verpixelt ist. Und es ist die Verantwortung aller, sich darüber Gedanken zu machen und zu überlegen, welche Meldung man retweetet.
Menschen werden kein öffentliches Eigentum durch ein Foto. Menschen auf Fotos sind immer erst einmal Menschen und keine Symbole für irgendwas. Datenschutz, Privatsphäre, das hat auch etwas damit zu tun, ob wir Abstand halten.
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