Technology, Entertainment, Design: Die TED-Konferenzen versammeln bereits seit 1990 die klügsten Köpfe mit den interessantesten Ideen. Seit einigen Jahren werden die Vorträge auch per Video verbreitet und inspirieren Menschen in aller Welt. Am 4. Juni fand mit TEDxHamburg eine der regionalen und unabhängigen TED-Veranstaltungen statt und dank des Tipps von Swen und meines daraufhin bei Public Correlations gewonnenen Tickets war ich dabei.
City 2.0 war der Schwerpunkt der Vorträge in diesem Jahr. Meinem Stadtgeographen-Herz wurde ein bunter Strauß Themen geboten: Von der Verbesserung der Parksituation in Hamburg bis zum Kunsthandwerk aus Abfällen in Indien. Dazwischen gab es Musik von Roland Satterwhite, Cäthe und Boris Blank von Yello stellte seinen Yellofier vor. Präsentiert wurde das alles im altehrwürdigen Kleinen Saal der Laeiszhalle in Hamburg.
Besonders gefallen hat mir der eher technische Vortrag von Thomas Hohenacker zum „Clevercityparking“ – einem System mit dem Parkplätze in einer Stadt besser gefunden und verwaltet werden können. Ähnlich technisch war der Vortrag von Thomas Jelle, der an einem Projekt zur Navigation innerhalb von Gebäuden arbeitet. Mit einer App können sich die Studierenden der Universität in Trondheim zurecht finden. Und auch die Patienten der örtlichen Klinik müssen nicht mehr am Tag vor einem Termin schon einmal nachschauen, wo denn ihre Untersuchung stattfinden wird. Mit einer SMS bekommen sie alle Informationen und einen Link zum Routing-System.
Interessant war aber auch Reinier de Graafs Vortrag über den Wahrheitsgehalt von Zukunftsprognosen. Er hat sich mit verschiedensten Prognosen aus Politik, Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft befasst und festgestellt, dass die Vorhersagen oft nicht eintreffen und sogar besonders schlecht sind, wenn sie den eigenen Kompetenzbereich betreffen: Wirtschaft zum Beispiel lag am häufigsten bei Vorhersagen zur Wirtschaft daneben.
Hinweisen möchte ich auf die Aktion von Raul Krauthausen, der vor allem für seine Wheelmap bekannt ist. Er will mit „Tausendundeine Rampe für Deutschland“ mehr Orte für Rollstühle zugänglich machen.
Insgesamt war TEDxHamburg 2013 eine Reise wert. Die Organisation ist großartig. Da steckt sicher eine Menge idealistischer Arbeit drin, für die ich mich bedanken möchte. Mein einziger Kritikpunkt: Die Luft im Saal war wirklich schwierig – vor allem in der Session ab 15 Uhr hat die extrem schläfrig gemacht.
Ich fand außerdem die Zusammensetzung des Publikums spannend. Obwohl es einen fachlichen Schwerpunkt gab, hatte ich nicht den Eindruck, dass dort hauptsächlich Stadtplanerinnen und Geographen waren. Hier und da konnte ich aufschnappen „Ich bin hier, weil ich die Videos kenne.“ Ein Gesprächspartner hatte sogar sein Studienfach auf Grund eines TED-Videos gewählt. Das Konzept, Ideen zu verbreiten, scheint also erstaunlich gut zu funktionieren.
Danke noch einmal an Markus Mayr von Public Correlations für das Ticket!
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