Plötzlich musste man sich „Steam“ installieren, um eigentlich nur den Half-Life-Mod „Counterstrike“ spielen zu können. Was das sollte war nicht ganz klar. Heute, ca. 10 Jahre später, ist klar, was das soll: Steam ist gleichzeitig die größte Community von Gamern und der größte Online-Laden für Computerspiele. Die Spielehersteller nervt natürlich, dass sie durch Steam nicht so an die Kunden herankommen, wie es dank des Internets möglich wäre. Inzwischen haben einige eigene „Communities“ gestartet. Und damit beginnt der nervige Hindernislauf für Kunden.
Im Englischen heißt es, man lasse die Kunden „jump through hoops“, wenn man es ihnen schwer macht, an das eigentliche Angebot zu kommen. Ein schönes Bild, denn genauso fühlt es sich an: Die Firmen halten mir lauter überflüssige Reifen hin, durch die ich brav hüpfen muss. Das ist deprimierend.
Steam war nur der Anfang
Ich habe mich daran gewöhnt, dass ich Steam installiert habe. Eine eigentlich vollkommen überflüssige Software: Sie stell die Webseiten von steampowered.com an, ist aber die einzige Möglichkeit, Spiele zu kaufen. Und für mich ist es inzwischen auch die einzige Möglichkeit an die Spiele zu kommen, die ich mir im Laufe von 10 Jahren für viel Geld gekauft habe. Zugegeben: Es ist toll, dass ich die noch alle habe und jederzeit spielen könnte, ohne dass hier der Schrank voller DVDs steht. Warum ich mir dazu einen extra Browser installieren muss, ist nicht klar.
Microsoft Live, Rockstar Games Social Club, Origin, Uplay…
Dann kam Battlefield 3 und EA-Games meinte, ein eigener Online-Laden mit eigener Software wäre doch eine tolle Idee und Battlefield 3 das richtige Zugpferd, den zu etablieren. Und dann kam GTA und dachte sich, das geht doch noch komplizierter: Zum Start von GTA muss ich mich bei Steam einloggen. Dann muss ich mich bei Microsoft Live anmelden, um mich danach bei Rockstar Games Social Club anzumelden…
Gestern gab es bei Steam Anno 2070 für den halben Preis. Eine gute Gelegenheit. Doch Anno 2070 gehört Ubisoft und auch Ubisoft hat sich eine eigene Community mit Shop überlegt: Uplay. Auch da muss ich mich anmelden. Und grandioserweise muss ich mich dann auch im Spiel noch einmal anmelden. Und ratet mal: Das klappt heute nicht mehr. Das gesamte Webangebot von uplay.com ist derzeit nur sehr langsam, wenn überhaupt erreichbar. Ich komme also nicht in mein Spiel. In mein Spiel.
Steam ist auch manchmal down. Sehr selten. Das ist dann schon nervig, weil man dann keine Spiele starten kann, obwohl die lokal auf dem Rechner liegen und mit Servern arbeiten, die gar nicht von Steam betrieben werden. In diese Kette von Diensten, die ausfallen können, haben sich jetzt noch die Spieleproduzenten geschoben.
Ich habe nicht viel Zeit zum Spielen. Und wenn ich mal Zeit habe, muss das auch funktionieren. Ich habe keine Lust auf diese ganze Extra-Software auf dem Rechner. Ich hasse diese „Communities“, die nicht eröffnet werden, um den Service zu verbessern, sondern damit noch irgendwer irgendwelche Daten über mich sammeln kann. Niemand nutzt diese Communities. Die Communites benutzen die Kunden. Ich will mich nicht benutzt fühlen. Spielehersteller, setzt euch verdammt noch mal zusammen und überlegt Euch, wie ihr das so regelt, dass man sich als Kunde gut fühlt. Verdammt!
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