Am Wochenende geh ich regelmäßig zum Bäcker. Dazu muss ich an dieser Stelle über die Prinz-Heinrich-Straße – eine vierspurige Rennbahn, die mit ihrer leichten Kurve den Autofahrern extra Spaß macht, zu beschleunigen. Man kann da irgendwo rüber rennen, oder man benutzt die Ampel.
Wenn ich bei der Bedarfsampel meinen Bedarf zur Überquerung anmelde – den Knopf drücke – zeigt die Ampel erst einmal „Signal kommt“. Vermutlich, weil irgendwem in der Verkehrsbehörde schon klar ist, dass niemand glauben kann, dass diese Ampel wirklich so lange braucht und nicht einfach kaputt ist.
Fast eine ganze Minute lang haben dann alle Autos, die im Umkreis von einem Kilometer sein könnten, einen höhere Priorität als ich, der ich da gerade stehe. Irgendwann wird die Ampel dann wider erwarten doch noch grün.
Eine Minute auf dem Hinweg, eine auf dem Rückweg. Sonnabend und Sonntag. Das sind 4 Minuten. Im Monat rund eine Viertelstunde. Alle vier Monate ist das eine Stunde und im Jahr sind es drei Stunden.
Drei Stunden jedes Jahr muss ich dafür opfern, damit Autos, die vielleicht kommen könnten, ungestört an mir vorbei fahren können.
Natürlich bin nicht der Erste, der sich über diese lahme „Bedarfsampel“ ärgert. Der Ortsbeirat beißt sich seit Jahren die Zähne daran aus. Man kann diese Ampel angeblich nicht anders schalten, weil die Autos auf der Feldstraße auf jeden Fall eine „Grüne Welle“ haben sollen. Da müssen dann halt Menschen hier warten.
Was bin ich froh, dass ich kein Schüler bin und da jeden Tag warten muss.
Video
In Holland warten übrigens alle weniger an Ampel – weil es andere Prioritäten gibt und smarte Ampelschaltungen. Vielleicht ist das ja auch in Deutschland möglich.
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