Wie geht eigentlich Schule, wenn man sich nicht treffen darf und nur das Internet zur Verfügung hat? Was bleibt davon, wenn wir uns irgendwann wieder treffen dürfen? Darüber habe ich beim WebMontag Online mit zwei Lehrkräften gesprochen.
Melanie Richter ist Lehrerin aus Kiel. Sie beschäftigt sich mit der Fragen, “Wie kann Bildungsgerechtigkeit in Zeiten der Digitalisierung funktionieren?” Ich kenn sie unter anderem vom Landesblog. Dejan Mihajlović ist Lehrer aus Freiburg. Er bloggt nicht erst seit gestern unter dem Motto “Bildung von morgen schon heute denken“. Ihn kenn ich aus dem Internet – unter anderem als Mitglied des Vorstands des D64 e.V.
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Keine Frage des Tools
Alle lernen im Gleichschritt das Gleiche. Am Ende schreibt man eine Prüfung und dann kann man die Ergebnisse miteinander vergleichen. Diese Form des Lernens, hat schon vor der Corona-Krise nicht mehr so wirklich funktioniert. Lösungen für Arbeitsbögen lassen sich schlicht zu einfach kopieren – abfotografieren und per WhatsApp vervielfältigen.
Schon aus dieser Perspektive musste sich Schule verändern – hin zu Projekten und individuellen Aufgaben. Dann lassen sich die Lösungen nicht mehr so einfach kopieren.
Lehrerinnen und Lehrer, die bereits so gearbeitet haben, sind jetzt – im Corona-Lockdown – im Vorteil. Denn diese Arbeitsweise lässt sich viel produktiver über das Internet weiterführen als die Übungszettel.
Learning by Burning
Dieser Gedanke war für mich der wichtigste Punkt in dem Gespräch, der hängen geblieben ist. Mir ist das aber auch selbst schon einmal aufgefallen: in der Erwachsenenbildung, in den Workshops, an den ich teilgenommen habe, oder die ich gebe, gibt es nie die eine richtige Lösung. Es gibt immer das, was ich daraus lerne.
So großartig ich das Angebot der Reporterfabrik auch finde – dort ist es mir aufgefallen: Am Ende jeder Einheit gibt es einen Test. Einen Test mit Richtig und Falsch! Ich hab mich da wieder wie in der Schule gefühlt. Eigentlich fand ich die Video-Einheit total lehrreich, aber der Test am Ende hat mich bei den leichten Fragen gelangweilt und bei den schwereren verunsichert.
Besser ist das Lernen im Projekt – was ich alles in den letzten 14 Tagen übers Livestreaming gelernt habe! Alles was ich dazu brauchte stand im Internet oder wurde von netten Leuten auf Youtube erklärt. Am Ende ist mein eigener Livestream der Test. Den kann man mit 0–15 Punkten bewerten – aber eigentlich ist das doch egal, wenn ich für mich mitgenommen habe, was ich brauche.
Danke für das tolle Gespräche. Danke auch an alle, die den Livestream geschaut und Fragen gestellt haben.
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