ULD und Facebook

Das Stockholmsyndrom der Szene

Kommentare

  1. Avatar von Benno

    Dei­ne Kri­tik ist gut & rich­tig, aller­dings geht sie zum Teil an der Dis­kus­si­on vor­bei. Denn vie­le haben sich nicht über die Kri­tik an Face­book auf­ge­regt, son­dern dar­über, dass das ULD gegen die Web­sei­ten­be­trei­ber vor­ge­hen will, statt gegen den eigent­lich rechts­wid­rig han­deln­den US-Konzern
    Hier kapi­tu­liert der deut­sche Staat vor einem inter­na­tio­na­len Kon­zern und ver­greift sich statt des­sen an den klei­nen Web-Sei­ten Betrei­bern. Für die wäre das ein ech­ter Wett­be­werbs­nach­teil, wenn sie die But­tons nicht mehr ein­set­zen dür­fen, nur weil sie einen Stand­ort in SH haben. Und es trifft nicht nur gro­ße Fir­men, son­dern alle bis zum klei­nen Blog-Betrei­ber, gegen­über dem die Dro­hung mit 50.000 Euro Buß­geld völ­lig über­zo­gen ist.
    ULD geht hier nach dem Mot­to vor: Die Klei­nen hängt man, die Gro­ßen lässt man laufen.
    Das ist schlimms­tes Obrig­keits­staat­li­ches vor­ge­hen, das ins­be­son­de­re auch des­halb auf mas­si­ve & berech­tig­te Kri­tik stößt, weil die­sel­ben Regie­run­gen /​ Par­tei­en die­sel­ben Daten (bzw. viel mehr) ver­dachts­un­ab­hän­gig selbst spei­cher wol­len (z.B. durch VDS) oder gegen die miss­bräuch­li­che Erhe­bung /​ Spei­che­rung /​ Aus­wer­tung durch eige­ne Orga­ne (Han­dy-Daten Skan­dal der Dres­de­ner Poli­zei) nicht ent­schie­den vorgehen.
    Rein­hard Mey sagt das so treffend:
    Man packt den Hüh­ner­dieb, den Waf­fen­schie­ber läßt man laufen,
    Kein Pfeif­chen Gras, aber ’ne gan­ze Gift­gas­fa­brik kannst du kaufen.
    Ver­seuch’ die Luft, ver­strahl’ das Land, mach unge­straft den größ­ten Schaden,
    Nur laß dich nicht erwi­schen bei Sitzblockaden!
    Siehe
    http://direkteaktion.over-blog.de/article-33109969–6.html
    (Ach­tung: mit FB But­tons & You­Tube Video! Aber ich darf das ja, ich woh­ne ja im Ausland 😉

  2. Avatar von Steffen

    Für mich ist die Fest­stel­lung nicht neu, dass die But­tons Daten an Face­book sen­den. Des­we­gen benut­ze ich sie nicht. Ich habe dadurch aber einen Nach­teil gegen­über Blog­be­trei­bern, die ihre Blogs voll mit sol­chem Zeug knal­len. Was bei mei­nem Blog voll­kom­men egal ist, hat durch­aus Aus­wir­kun­gen auf Wirt­schafts­un­ter­neh­men: Wer sich dort Daten­schutz­kon­form ver­hält hat einen Nach­teil. Es sind also sehr wohl die Site-Betrei­ber, die in der Pflicht stehen.
    Dar­über hin­aus sehe ich die­sen Schritt der ULD als Schach­zug gegen Face­book. Face­book hat sich bis­lang in keins­ter Wei­se dazu geäu­ßert, wie sie es sei­nen Benut­zern ermög­li­chen möch­te, in Über­ein­stim­mung mit deut­schem Recht nutz­bar zu sein. Das kann nicht sein. Wenn ame­ri­ka­ni­sche Fir­men in Deutsch­land Autos zulas­sen wol­len, müs­sen die sich auch an deut­sches Recht hal­ten. Wenn nun die Kun­den von Face­book gefähr­det sind, soll­te sich Face­book dafür inter­es­sie­ren und end­lich mal mel­den. Wenn der Zucker­berg nicht zum Wei­chert kommt, muss der Wei­chert eben zum Zucker­berg gehen. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert