Fremde Meinungen finde ich in der Regel erfrischend. Ich gebe mir Mühe, sie jedes mal als einen Test für meine eigene Weltanschauung zu betrachten. Und normalerweise habe ich viel Verständnis auch für Leute, die Meinungen vertreten, die nicht meine sind. Wer jedoch lauthals Kontroverses in den Wald hinein ruft, muss damit rechnen, dass es ebenso zurück schallt – Meinungsfreiheit gilt universell und nicht nur für denjenigen, der das Fass als erstes aufmacht. Das nennt man Pluralismus.
Wer also Meinungen auftischt, die hart ins Gericht gehen mit Menschen – Meinungen, die Menschen angreifen und verletzen, muss sich nicht wundern, wenn die sich wehren. Wer seine steilen Thesen mit angreifbaren Fakten stützt, muss sich nicht wundern, wenn er widerlegt wird. Und wer sich dazu noch medialer Verstärker bedient, die viele Menschen erreichen, muss mit Kritik von umso mehr Menschen rechnen. Wer all das tut und hinterher ein Buch darüber schreibt, dass man in diesem Land nicht sagen dürfe, was man wolle, der liebt entweder den Schmerz oder ist davon befreit.
Siehe auch
- Frau Dingens: Meinungsterror
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