Endlich wieder ein normales Kino-Jahr – ohne Corona und Remote-Treffen! So ganz normal war es allerdings noch nicht. Die Teilnahme-Disziplin ist nach der Pandemie schlechter geworden. Die Leute bleiben alle einmal mal mehr auf dem Sofa sitzen als es vor Corona war. In diesem Jahr wollten wir mit dem Kinostammtisch wieder einmal im Monat ins Kino gehen. Der Tag steht fest – eine Person wählt aus den gerade laufenden Filmen einen aus und alle müssen mitkommen. Ausreden gelten nicht. In diesem Jahr haben wir wirklich viele, sehr starke Filme gesehen.
Januar: Was man von hier aus sehen kann
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Luises Großmutter Selma besitzt eine besondere Fähigkeit – sie kann den Tod vorhersagen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Jedoch ist unklar, wen es treffen wird. Das gesamte Dorf bereitet sich darauf vor, indem letzte Vorbereitungen getroffen werden, Geheimnisse enthüllt, Geständnisse gemacht werden und die Liebe erklärt wird. Ein rundum niedlicher Film.
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Feburar: Pacifiction
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„Pacifiction“ handelt von De Roller, den Hochkommissar der Französischen Republik auf der Insel Tahiti in Französisch-Polynesien. Er wird als ein Mann mit kalkulierter Herangehensweise und guten Manieren beschrieben, der zwischen offiziellen Empfängen und zwielichtigen Etablissements hin- und herwechselt. Dabei achtet er auf den Puls der lokalen Bevölkerung, da die Gefahr von wütenden Ausschreitungen allgegenwärtig ist.
Dann kursiert ein Gerücht: Angeblich wurde ein U‑Boot gesichtet, dessen geisterhafte Präsenz als Vorzeichen für die Wiederaufnahme französischer Atomtests interpretiert wird.
Ich war nicht dabei | TMDB | Wer streamt es?
März: Close
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„Close“ erzählt die Geschichte von Léo und Rémi, zwei 13-jährigen besten Freunden, die eine enge Beziehung wie Brüder haben. Sie teilen alles miteinander und vertrauen einander. Allerdings gerät ihre Beziehung in Gefahr, als der Sommer endet und sie auf eine neue Schule wechseln. Dies führt zu tragischen Konsequenzen.
„Close“ ist ein einfühlsames Drama, das sich mit Themen wie Nähe, Distanz und Entfremdung auseinandersetzt. Der Regisseur Lukas Dhont erzählt die bewegende Geschichte einer intensiven Freundschaft mit zärtlicher Präzision und einem tiefen Verständnis für die Verletzlichkeit des Lebens in der Übergangsphase zum Erwachsenwerden.
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April: Sonne und Beton
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„Sonnen und Beton“ spielt in Berlin-Gropiusstadt während des Rekordsommers im Jahr 2003. In dieser Umgebung gibt es viele Probleme. Diejenigen, die hier leben, sind entweder Gangster oder Opfer dieser Umstände. Die Hauptfiguren des Films sind Lukas, Gino und Julius, die zu den Opfern gehören. Sie haben kein Geld für das Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und erleben Stress zu Hause.
Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als Lukas, Gino und Julius versuchen, Gras im Park zu kaufen, aber in einen Konflikt zwischen rivalisierenden Dealern geraten. Lukas wird verprügelt, und die Dealer verlangen 500 Euro Schutzgeld von ihm. Lukas steht vor der Herausforderung, das Geld aufzutreiben. Ein neuer Klassenkamerad namens Sanchez hat jedoch eine Idee, wie sie ihre Geldprobleme lösen können. Sie planen, in die Schule einzubrechen, die neuen Computer aus dem Lager zu stehlen und sie zu verkaufen.
Der Plan scheint zunächst zu gelingen, aber es gibt offensichtlich einige Schwierigkeiten oder Probleme, die im Verlauf des Films auftreten, was zu Spannungen und möglicherweise weiteren Konflikten führt. Die Geschichte dreht sich wahrscheinlich um die Abenteuer und Herausforderungen, die diese jungen Männer auf ihrem Weg zur Lösung ihrer Geldprobleme erleben, und wie sich ihre Beziehung zu Verbrechen und Moral entwickelt.
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Mai: Roter Himmel
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„Roter Himmel“ ist ein Beziehungsdrama, das vier junge Menschen während eines heißen und trockenen Sommers in einem Ferienhaus an der Ostsee in den Mittelpunkt stellt. Ihre Leben werden unmittelbar durch unkontrollierte Waldbrände bedroht, und ihr Domizil wird langsam und unmerklich von den Flammenwänden eingeschlossen.
Nach „Undine“ ist „Roter Himmel“ der zweite Teil einer geplanten Filmtrilogie von Regisseur Christian Petzold.
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Juni: All the Beauty and the Bloodshed
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„All the Beauty and the Bloodshed“ ist ein Dokumentarfilm, der sich auf das Leben und die Arbeit der New Yorker Fotografin Nan Goldin konzentriert. Der Film wurde von der Oscar-prämierten Filmemacherin Laura Poitras gedreht. Er zeigt die Bilder von Sex, Drogen und Gewalt, die das Markenzeichen von Nan Goldins Fotografie sind. Er beleuchtet auch einen bedeutsamen Wendepunkt in Goldins Leben im Jahr 2014, als sie nach einer Operation das Schmerzmittel Oxycontin verschrieben bekam und daraufhin von diesem Opioid abhängig wurde.
Nachdem sie sich von ihrer Sucht erholt hat, widmet sich Nan Goldin dem Kampf gegen die Sackler-Familie, die das Schmerzmittel Oxycontin vertreibt. Die Sacklers sind eine Milliardärsfamilie, die gleichzeitig zu den weltweit größten Kunstmäzenen gehört. Als Aktivistin setzt sich Nan Goldin dafür ein, dass große Museen, darunter der Louvre, keine Spenden mehr von den Sacklers annehmen.
Der Film von Laura Poitras ist ein beeindruckendes Porträt von Nan Goldin, das geschickt das Persönliche und Politische miteinander verwebt. Dabei verwendet der Film eine Vielzahl von Elementen, darunter Diashows, intime Interviews und faszinierende Fotokunst, um Goldins Leben und ihren Kampf gegen die Sackler-Familie zu dokumentieren. Das Ergebnis ist eine bewegende Familiengeschichte, eine inspirierende Künstler-Biographie und ein faszinierendes Porträt einer mutigen Aktivistin.
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Juli
Ausgefallen
August: Rodeo
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„Rodeo“ von Lola Quivoron erzählt die Geschichte von Julia zu erzählen, einer jungen Frau, die in Bordeaux lebt und am Rande der Gesellschaft steht. Ihre Leidenschaft gilt dem Motorradfahren, und sie trifft auf eine Gruppe von Bikern, die sich auf Motocross spezialisiert haben. Diese Gruppe, bekannt als „Wings,“ führt akrobatische Tricks mit ihren Motorrädern durch, oft ohne Helme und in rasender Geschwindigkeit an abgelegenen Orten.
Obwohl Julia zunächst nicht in die hauptsächlich aus jungen Männern bestehende Gruppe passt, schließt sie sich ihnen nach einer Tragödie mit Hilfe von Kaïs an. Die „Wings“ betreiben eine geheime Garage, in der sie Motorradteile recyceln, und werden von Domino angeführt, der sich mittlerweile im Gefängnis befindet. Zur Gruppe gehört auch Dominos Ehefrau Ophélie und ihr gemeinsamer kleiner Sohn. Julia verdient sich ihren Platz in der Gruppe durch verschiedene Missionen, was jedoch auch Neider auf den Plan ruft. Ein Unfall schwächt schließlich Julias Position in der sozialen Hierarchie der „Wings.“
Der Film dreht sich um die soziale Dynamik und die Welt der Motorradkultur. Und irgendwie war der Film gleichzeitig ein wenig schwach und trotzdem ein interessanter Einblick in diese Szene. Der Film ist so farbarm gedreht, dass er in der Erinnerung fast schwarz/weiß bleibt.
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September: Past Lives
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„Past Lives“ von Celine Song erzählt die Geschichte einer aus Südkorea stammenden Frau über mehrere Jahrzehnte und Kontinente hinweg, die zwischen ihrer platonischen Jugendliebe und sich selbst hin- und hergerissen ist. Der Titel „Past Lives“ bezieht sich auf die koreanische Vorstellung von vergangenen Leben, die als „In-Yun“ bekannt ist.
„In-Yun“ ist eine Form des Schicksals, das zwischenmenschliche Beziehungen durch mehrere Ebenen der Reinkarnation beeinflusst. „In-Yun“ besagt, dass Menschen dazu bestimmt sind, sich zu treffen, wenn sich ihre Seelen in früheren Leben eine bestimmte Anzahl von Malen überlappt haben. Der Films erforscht dieses Konzept als philosophischen Begriff, ohne fantastische Elemente zu verwenden. Der Film zeigt, wie Schicksal und Beziehungen im Laufe der Zeit geprägt werden und wie zwei Menschen sich immer wieder begegnen können, wenn ihre Seelen miteinander verbunden sind.
„Past Lives“ ist ein anspruchsvolles Drama, das sich mit Themen wie Liebe, Schicksal und zwischenmenschlichen Beziehungen auseinandersetzt.
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Oktober: Das Tier im Dschungel
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„Das Tier im Dschungel“ von Patric Chiha basiert auf der Kurzgeschichte „The Beast in the Jungle“ von Henry James. Die Handlung des Films dreht sich um May, eine junge Frau, die mit ihren Freundinnen und ihrem Freund einen Nachtclub in Paris besucht. Dort trifft sie auf einen jungen Mann namens John, den sie aus ihrer Kindheit kennt. John glaubt, dass er für ein bedeutendes Ereignis auserwählt wurde, das sein Leben verändern wird, und er wartet seit Jahren darauf. May wird von John fasziniert und besucht regelmäßig den Club, um Zeit mit ihm zu verbringen. Gemeinsam verbringen sie fast 25 Jahre in diesem Club, in denen sie die Veränderungen in der Welt, von der Amtszeit von François Mitterrand über die Aidskrise bis hin zum Mauerfall und den Terroranschlägen des 11. September, miterleben. Währenddessen verändert sich die Musik von Disco zu Industrial.
Der Regisseur Patric Chiha besuchte als Vorbereitung verschiedene Nachtclubs, hauptsächlich in Berlin, um die Atmosphäre und die Stimmung zu erfassen. Er betrachtet den Nachtclub als einen Ort, an dem Menschen versuchen, in der Gegenwart zu sein, während sie gleichzeitig die Realität draußen vergessen. Der Film zeigt die Jahre 1979 bis 2004 und ist fast eine Art „Dokumentarfilm“ über das Leben in einem Nachtclub in dieser Zeit
Die gewollt hölzerne Art der Hauptcharaktere macht den Film etwas zäh. Ja, der Kern der Geschichte ist, dass hier zwei Menschen über Jahrzehnte nichts wirklich machen und immer darauf warten, dass ihnen von alleine etwas Großes passiert. Das ist natürlich langweilig. Aber warum muss es auch das auch als Film sein? Trotzdem: Film hat so viele Ebenen, dass er bei mir einen guten Eindruck hinterlassen hat.
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November: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
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Harold Fry, ein unscheinbarer Mann, der sich selbst nie als Helden sah, erfährt, dass seine alte Freundin Queenie im Sterben liegt. Anstatt nur einen Brief zu schreiben, beschließt er impulsiv, zu Fuß zu ihrem Hospiz 450 Meilen entfernt zu gehen. Während seiner Reise durch die Natur erwacht etwas in Harolds Seele. Er beginnt, die Wunder der Natur zu entdecken und die Menschen in einem neuen Licht zu sehen. Dabei erkennt er, dass Schmerz eine gemeinsame Erfahrung ist und Freundlichkeit seltener ist, als man denkt. Diese unerwartete Reise wird zu einer Reise der Selbstentdeckung und Veränderung für Harold.
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Dezember: The Old Oak
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Armut in einem nordenglischen Kohlebergbau-Ort. Seit die Thatcher-Regierung den Widerstand der Gewerkschaften gebrochen hat, geht es hier und vielerorts bergab. Häuser stehen leer, das öffentliche Leben kollabiert, weil niemand mehr Geld hat. Internationale Konzerne kaufen die Nachbarschaften auf, um Steuern abzuschreiben.
Dann sollen auch noch syrische Flüchtlinge im Ort untergebracht werden! Warum kriegen die Unterstützung und wir nicht, fragen sich die Einwohner. T.J., der Wirt des „The Old Oak“ gehört zu den wenigen, die den neuen Nachbarn helfen. Über die junge Syrerin Yara bekommt er einen Einblick in das Schicksal der Flüchtlinge.
Gemeinsam machen sich für eine Solidarität zwischen Engländern und Syrern stark, die beiden Seiten hilft, denn über ein gespendetes Fahrrad und ein warmes Mittagessen hätten sich auch die einheimischen Kinder gefreut.
Eine rührende Geschichte über Zusammenhalt von Ken Loach.
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