Immer wieder treffe ich auf die Meinung, dass man eine Website nicht mehr so wirklich brauche, weil man in Sozialen Netzwerken wirklich die Leserschaft fände. Das sehe ich anders.
Klar, es kommt immer darauf an. Wenn ich eine Einzelperson bin und nur begrenzt Zeit habe, dann kann es interessant sein, auf einer Plattform besonders aktiv zu sein. Aber wenn ich mir anschaue, wie oft der Zeitgeist schon von einer zur nächsten Plattform gewechselt ist, während mein Blog hier immer noch alle Inhalte vom allerersten Tag an enthält, dann scheint das nicht besonders nachhaltig zu sein. Für Einzelpersonen kann es sich lohnen, auf einer Plattform groß zu werden, um dann auch auf anderen wieder Follower zu finden. Aber für Organisation empfehle ich weiterhin: Schafft Euch eine geile Website an!
Eine Website ist keine Broschüre
Oft scheinen sich Organisationen Website eher nach dem Vorbild von Broschüren bauen zu lassen. Interessierte können sich über die generellen Angebote informieren und das was es. Tagesaktuell sollen die offenbar nicht einmal sein. Ein Beispiel dafür sind unsere örtlichen Stadtwerke. Viele machen das leider so. Aber ich nehme die einfach mal als Anschauungsobjekt: Wer wissen will, warum gerade der Strom ausgefallen ist, und wann der wieder da sein könnte, muss auf Instagram, Facebook, Xing oder X schauen. Blöd nur wenn man keinen solchen Account hat. In der Regel kann man auf diesen Plattformen kaum etwas lesen, wenn man keinen Account hat. Selbst wenn man einen Account hat, muss man dann noch wissen, dass die Stadtwerke auch dort sind und die dort suchen.
Warum finde ich nicht alle aktuellen Infos auch auf der Website? Mehrfach schon habe ich gehört, dass es daran läge, dass das Content Management System (CMS) das so schwierig macht, dass das keiner machen will. Das kann echt nicht sein. Ein Redaktionssystem muss die Arbeit leicht machen und nicht dem Job so sehr im Weg stehen, dass man einen Bogen darum macht.
Es mag sein, dass man in Sozialen Netzwerken direkter sieht, dass Nachrichten von Menschen wahrgenommen werden – man bekommt Likes und Kommentare. Das hat man in der Regel auf der Website nicht. Da schreibt man immer ein wenig ins Leere. Aber nur weil es sich auf LinkedIn besser anfühlt, ist es nicht weniger wichtig, eine aktuelle Website zu haben.
Eine eigene Website hat viele Vorteile
Auf der eigenen Website hat man die volle Kontrolle über den Inhalt und das Erscheinungsbild. Man kann die eigenen Botschaften ohne Einschränkungen gestalten und gestalten, wie man sie für richtig hält. In Sozialen Netzwerken ist man auf die Funktionen und Richtlinien der Plattform beschränkt. Die eigene Website ermöglicht es, ein eigenes Branding und eigene Botschaften vollständig anzupassen.
Mir hat gerade auf dem Barcamp jemand erzählt, dass Inhalte von X gesperrt wurden, weil die hochgeladenen Bilder für deren Moderations-KI zu gleich ausgesehen haben. Auf sozialen Netzwerken ist man von den Geschäftsentscheidungen und Algorithmen der Plattform abhängig. Änderungen in den Algorithmen können Sichtbarkeit und Reichweite beeinflussen. Mit einer eigenen Website ist man unabhängiger von diesen Faktoren.
Soziale Netzwerke können kommen und gehen, während eigene Website langfristige Stabilität bietet. Die Website ist die digitale Heimat, die man über Jahre hinweg pflegt und ausbauen kann. Dazu kann man selbst und datensparsam, Daten über Ihre Besucher sammeln und detaillierte Analysen durchführen. Was suchen die Leute? Und finden die, was sie suchen?
Eine gut optimierte, aktuelle Website kann in den Suchmaschinen besser gefunden werden. Dies ist entscheidend, um organischen Traffic anzuziehen und neue Kunden zu gewinnen. Die Leute sind dann schon auf der Website, auf der man ihnen dann direkt auch etwas verkaufen kann.
Soziale Netzwerke + Website!
Eine eigene Website muss die zentrale Plattform sein, auf der eine Online-Präsenz aufgebaut wird. Soziale Netzwerke sind wichtige Ergänzungen, um Botschaften weiter zu verbreiten, sollten jedoch nicht als alleinige Basis für Ihre Online-Aktivitäten dienen. Eine effektive Strategie besteht darin, Soziale Netzwerke und die Website miteinander zu verknüpfen, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen.
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