Ich bin Twitterwall-Skeptiker. Das ist so, seit auf dem PolitCamp 2009 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Diskussionsrunde ständig mit verdrehten Köpfen auf die Leinwand hinter sich starrten, um zu erfahren, worüber das Publikum gerade lachte. Richtig eingesetzt, kann eine Twitterwall aber tatsächlich etwas bringen.
Eigentlich ist eine Twitterwall bei jeder Veranstaltung Pflicht, bei der es ein offizielles Hashtag gibt. Und das sollte es geben, wenn die Veranstaltung relevant für mehr Menschen als ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist – Wenn es zum Beispiel einen Livestream gibt oder genügend Menschen mit Twitteraccount erwartet werden. Dann sollte die „virtuelle“ Welt irgendwie in der „realen“ Welt sichtbar gemacht werden, damit die Trennung zwischen Netz und Saal überwunden wird.
Die Deko-Twitterwall
Nun gibt es verschiedene Szenarien: Beim BarCamp Kiel haben wir immer eine Twitterwall im Foyer. Da laufen die Tweets nur so durch und die Wall dient eigentlich nur dem visuellen Nachweis, dass die Leute im Netz mitbekommen, dass das BarCamp stattfindet. Für solche Fälle muss nicht jeder Tweet chronologisch aufgeführt werden. Die Twitterwall muss dekorativ sein und einen Eindruck vermitteln, dass auf Twitter etwas passiert.
Für solche Fälle finde ich visibletweets.com sehr schön. Die verschiedenen Animationen werden angenehm abwechslungsreich dargestellt und hin und wieder wird ein Tweet hervorgehoben. Allerdings kann man bis auf die Animation nichts auswählen. Keine Hintergrundbilder, Logos oder Farben oder so. Schade finde ich auch, dass aus eingebundenen Fotos (Twitpic, Instagram & Co.) nichts gemacht wird.
Die Twitterwall als externer Input
Wenn man eine Twitterwall in einer Veranstaltung wirklich dafür nutzen möchte, dass Leute über das Internet Fragen oder Kommentare einreichen können, müsste das kontrollierter ablaufen. Eigentlich sollte die dann fest gesteuert durch eine Person funktionieren. Diese Person sollte gezielt einzelne Tweets heraus greifen und groß darstellen können. Dafür ist mir aber keine Twitterwall-Software bekannt. Die Twitterwall muss dann so eingerichtet werden, dass sowohl die Diskussionsteilnehmer als auch die Zuschauer sehen können, was passiert. Unkontrollierte Twitterwalls zerstören den Diskussionsfluss und lenken ab.
Nun gab es ziemlichen Wirbel um die Eventpages bei Twitter. Kritisiert wurden vor allem die Whitelists. Meine Erfahrung vom letzten BarCamp Kiel ist aber, dass ein halbwegs beliebtes Hashtag sofort zugespamt wird. Und wenn man nicht die ganze Zeit jemanden hat, der das moderieren kann, dann ist eine Whitelist schon einmal eine gute Basis. Beim BarCamp würde ich dann alle angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf diese Whitelist setzen. Und dann könnte man lieber hin und wieder Leute zusätzlich freischalten. Aber auch das habe ich noch bei keiner Twitterwall-Software gesehen und ich habe keine Ahnung, wie man an eine Eventpage kommt.
Ich frag Dich!
Welche Twitterwall-Lösungen sollte ich mir mal anschauen? Gibt es solche spezielle Twitterwalls mit Moderationslösung? Oder wie könnte man so etwas einfach lösen? Ich suche die beste Twitterwall der Welt.
Links
- Homepage: VisibleTweets.com
- Homepage: Twitterwall.me
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