Manchmal gibt es im Leben sonderbare Häufungen. Ein Thema, über dass ich noch nie etwas gehört habe, scheint plötzlich en vogue zu werden und läuft mir dann überall über den Weg. Zur Zeit ist es das Thema „Kritzeln“ – das beiläufige Zeichnen ohne eigene Bedeutung. Und das mir, der ich doch schon ganze Terminkalender vollgekritzelt habe. Was in der Schule „unordentliche Heftführung“ war, scheint heute als Konzentrationshilfe rehabilitiert zu werden.
Häufiger schon habe ich die Erfahrung gemacht, dass Leute Kritzeln für Desinteresse halten. Ich sitze da und bearbeite mit einem Kugelschreiber eine Seite im Terminkalender, während andere Leute ein wichtiges Thema besprechen – sei es nun bei der Arbeit oder anderswo. Dabei bin ich ganz bei dem Thema und klinke mich ein, wenn ich mich meine Meinung für gefragt halte.
Als erstes hatte sich DRadio Wissen des Themas angenommen und sprach ein Plädoyer fürs Kritzeln. Dann ist mir heute bei TED der Vortrag von Sunni Brown über den Weg gelaufen: Doodlers, unite!
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Kritzeln eine natürliche Neigung ist, die den Kritzlern dazu verhilft, sich ganz auf eine Sache zu konzentrieren und dazu alle Sinneskanäle für das Thema zu öffnen.
Die Sache ist jetzt die: Probiert das mal mit einem Smartphone oder einem Tablet PC… Ich habe mich zuletzt aktiv gegen einen Online-Kalender und für einen Papierkalender entschieden. Mit elektronischen Kalendern kann man sich in Sitzungen sicher auch beschäftigen. Das aber lenkt richtig ab.
Links
- DRadio Wissen: Plädoyer fürs Kritzeln
- TED.com: Doodlers Unite!
Bild: Eigene Kritzelei
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