E‑Mail ist einer der älteren Dienste im Internet. Ich hatte meine erste E‑Mail-Adresse Ende 1992 – ein paar Jahre vor meiner ersten World Wide Web Erfahrung. E‑Mails sind einfache Textnachrichten, die in windeseile um die halbe Welt geschickt werden. Sie sind nicht so aufwendig wie Brief, stören den Empfänger aber nicht wie Telefonate. Eigentlich das perfekte Mittel zur Herstellung eines ersten Kontaktes. Sollte man meinen…Ich habe in den letzten 3 Monaten etwa ein Dutzend Einrichtungen und Firmen verschiedener Größe angemailt. Darunter eine regionale Tageszeitung, mehrere größere Reiseveranstalter, einen Wirtschaftsverband, ein Universitätsinstitut und verschiedene Einzelhändler. Zum Teil habe ich mich als Kunde an sie gewendet, zum Teil um eine Information zu erhalten oder um nur zu Erfahren, ob es jemanden in der Firma gibt, der mir per Telefon Auskunft geben kann. Feedback: 0 – Kein Einziger hat geantwortet.
Wer auf seiner Firmen-Internetseite eine E‑Mailadresse oder gar ein Kontaktformular zur Verfügung stellt, erweckt den Eindruck, dass man ihn darüber erreichen kann. Dann muss es aber auch irgendeine Art Antwort geben. Selbst wenn einem die Anfrage nicht passt – er quasi „falsch Verbunden“ ist – sollte eine kleine Mail zurück keine Überforderung sein.
Bei Kontaktformularen bietet es sich desweiteren an, dem Benutzer automatisch eine E‑Mail zukommen zu lassen, in dem abgeschätzt wird, wie lange er auf seine Antwort ungefähr warten kann: „Wir kümmern uns während unserer Geschäftszeiten von 9–17h um ihre E‑Mail. Eine Antwort können Sie spätenstens in 1–2 Tagen erwarten. Vielen Dank für Ihre Geduld.“
Auf E‑Mails gar nicht zu antworten, ist ungefähr so wie sich am Telefon zu melden und dann aber nichts mehr zu sagen, bis der Anrufer auflegt.
Schreibe einen Kommentar