Wenn über Generationen gesprochen wird, geht es in der Regel um Millenials, Generation Y oder Generation Z – und vor allem im Gegensatz zu den „Boomern“, der Baby-Boomer-Generation. Eine Generation vergessen viele dabei immer: Die Generation X. Meine Generation.
Die Generation X umfasst ungefähr die Menschen, die zwischen 1965 und 1980 geboren sind. Das ist nach den Baby-Boomern (1946–1964) und vor den Millenials (auch: Generation Y, 1980–1996). Michael Girdly hat auf Twitter ein Tricks zum Umgang mit der Generation X aufgeschrieben:
- Um die Generation X zu motivieren sollte man Sachen sagen wie „Mach es so, wie es Dir passt“ oder „Keine Panik wegen der Regeln.“ Viele aus der Generation sind von geschiedenen Alleinerziehenden erzogen worden. Sie mussten früh selbstständig werden und ohne ständige elterliche Augen auskommen. Sie wollen die Unabhängigkeit, die Dinge so zu machen, wie es ihnen passt.
- Schick Deinen Generation X Kolleg*innen ordentlich geschriebene E‑Mails. Diese Generation ist mit E‑Mail aufgewachsen – vor SMS und Apps. In ihrer Schulzeit haben die Lehrer noch wert auf Rechtschreibung gelegt. Dahin gepfuschte Texte macht die Generation X wütend.
- Bestätige ihre E‑Mails zügig. Das lieben sie. Die Generation X will immer wissen, wer verantwortlich ist. Als sie aufgewachsen sind, sollte man sich auf die Institutionen nicht verlassen.
- Die Generation X legt viel Wert auf Aufgaben und Ergebnisse. Nicht auf Dienstalter, Aufwand oder geleistete Arbeitsstunden. Menschen aus der Generation X sagen Sachen wie: „Wenn Du die Aufgabe in der halben Zeit schaffst, ist es auch gut.“
- Ermögliche der Generation X ein ausgewogenes Leben. Ihre Eltern haben ziemlich geschuftet – das haben sie gesehen und betrachten Arbeit als Teil ihres Lebens aber nicht als ihr Leben.
- Sprich Menschen aus der Generation X als Menschen an. Sie wollen nicht Teil von Schwärmen sein, wie Millenials oder Teil von Institutionen wie die Baby-Boomer. Institutionen von der Regierung bis hin zur Ehe haben ihnen in ihrer Jugend gezeigt, dass man ihnen nicht trauen durfte.
- Sei direkt zur Generation X. Gib mir die Fakten! Die Generation X sagt: „Sag es mir, wie es ist!“ Rede nicht ums Thema herum. Das ist hart für Millenials. Die wollen Feedback immer als „Sandwich“ – Etwas Nettes, dann Kritik und dann noch einmal etwas Nettes.
- Erkenne an, dass es die Menschen aus der Generation X gibt. Die Generation fühlt sich vergessen. Sie sind nur 20 % der Bevölkerung. Sie sind aber auch die Leute in Deiner Organisation, die sich einfach hinsetzen und Sachen reißen. Aber wenn man sie für selbstverständlich hält, können sie abhauen.
- Die Generation X ist tendenziell pessimistisch. Die Boomer/Millenials sind in Zeiten des Überflusses aufgewachsen. Die Generation X ist die erste Generation, der es finanziell nicht so gut geht wie ihren Eltern oder Kindern.
- Bedenke, dass die Generation X eine Trennung von Beruf und Privatleben wünscht. Sie will bei der Arbeit freundlich, aber nicht „befreundet“ sind. Im Gegensatz zu den jüngeren Generationen, die ihr Privatleben mit an den Arbeitsplatz bringen.
Als 1976er gehöre ich voll zur Generation X und in Vielem (nicht in Allem) habe ich mich wiedererkannt – auch und gerade im Gegensatz zu den Boomern und den Millenials. Helmut Kohl hat uns über Jahrzehnte eingetrichtert: Der Staats tut nix für Euch. Schnallt den Gürtel enger. Rente gibts für Euch eh nicht. Eigenverantwortung. Du musst Dich um die selbst kümmern. Wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt. Klar war, dass wir nicht erreichen können, was unsere Eltern hatten. Unser Soundtrack dazu war „Fuck you, I won’t do, what you tell me“. Dafür freue ich mich auch heute noch über ordentlich geschriebene E‑Mails mit einer Signatur, die nicht länger als 4 oder 5 Zeilen ist. 😉
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