Das Virtual-Reality-Headset „Oculus Rift“ scheint vor allem seinem Mutterkonzern Facebook völlig neue Wahrnehmungswelten zu erschließen. Wie das Tech-Magazin Golem berichtet, räumen die Nutzungsbedingungen Facebook mal wieder alle Rechte an allem ein und das Gerät überträgt fleißig Daten.
Im Jahr 2012 galt die „Oculus Rift“ als das Beispiel dafür, dass man auch vorbei an den großen Konzernen Geld für Innovation per Crowdfunding einsammeln kann. 250.000$ hatten sich die Gründer damals von der Community erbeten – bei 2,5 Mio $ endete die Kampagne. Doch noch bevor die Oculus Rift marktreif war, kauft Facebook das Unternehmen für 400 Millionen US-Dollar in bar und 1,6 Milliarden US-Dollar in Facebook-Aktien.
Seit Januar kann man nun die Oculus Rift vorbestellen – für rund 700€. Geliefert werden soll im Juli. An sich ist das eine tolle Sache. Was bisher bekannt geworden ist, klang äußert vielversprechend. Offenbar kann man die Oculus Rift nicht einfach an den Computer anschließen und loslegen – wie mit einem Monitor. Man muss die Nutzungsbedingungen von Facebook akzeptionen. Golem schreibt:
„Körpergröße, Spielesammlung, Standort und die IP-Adresse: Laut den Nutzungsbedingungen von Oculus Rift stimmt der Anwender zu, dass praktisch alle irgendwie greifbaren Daten über ihn an Facebook weitergeleitet werden.“
Facebook lässt sich außerdem alle Nutzungsrechte an allen mit der Oculus Rift erstellten Inhalte übertragen. Ernsthaft kreativ sein kann man mit dem Gerät also nicht.
Schade. Die Oculus Rift hätte mich schon interessiert. Ich befürchte, dass sich Konkurrenten die Nutzungsbedingungen von Facebook abgucken und es auch unter der Konkurrenz niemanden geben wird, der weniger als alle Daten akzeptieren wird. Klar ist damit leider auch, dass man als Konsument auch mit Crowdfunding nicht vor den Konzernen sicher ist. Die saugen einfach alles auf, was Konkurrenz werden könnte.
Schreibe einen Kommentar