„Nun siegt mal schön!“ wünscht Dennis Morhardt, Initiator des Online-Spiels „Politwettbüro“, seinen ersten Mitspielern in Anlehnung an ein Zitat des ersten Bundespräsidenten Heuss. Zur Zeit läuft der Dienst noch als Private-Beta und man kann nur per Invite einen Account anlegen. Doch schon jetzt gibt es eine Reihe Wetten und die Early-Adopter sind schon fleißig dabei. Ich habe mein Startkapital auch schon platziert und warte nun, ob Wolfgang Thierse heute noch zurücktritt oder nicht.
Das Ganze funktioniert so: Jedes neue Mitglied bekommt 200 „Polit“. Damit kann man auf Wetten setzen. Wetten kann ebenfalls jedes Mitglied einrichten. Man stellt eine Frage und setzt ein Enddatum: „Die für den 27. Oktober 2013 geplante Eröffnung des neuen Berliner Flughafens BER wird verschoben“ – die Wette läuft bis 1. April 2013. Bis dahin kann man „Ja“ oder „Nein“ wetten. Je mehr Leute auf eine Option wetten, desto schlechter wird die Quote – desto weniger „Polit“ kann man gewinnen. Oder umgekehrt: Wenn man gegen den Trend wettet, kann man mehr gewinnen.
Man kann sich die Wetten nach verschiedenen Aspekten sortieren lassen und bei bald ablaufenden Wetten noch einmal schnell ein paar „Polit“ verdienen, oder schauen, welche Wetten alle bis zur Bundestagswahl laufen. Vermutlich werden die Wetten nach dem öffentlichen Start noch weiter sortierbar werden, denn schon jetzt ist die Liste recht lang.
Natürlich kann man sich auch im Politwettbüro miteinander befreunden – dann bekommt man mit, was die Freundinnen und Freunde gerade wetten. Ohne „social“ geht es halt nicht mehr. Aber tatsächlich ist es ganz witzig, zu sehen, was die Anderen so machen, wenn man sich erst einmal mit ein paar Leuten angefreundet hat.
Dazu gibt es noch „Badges“ zu gewinnen: Eines habe ich schon erhalten für die Anmeldung während der Private-Beta. Eines habe ich für die erste gesetzte und gewonnene Wette erhalten. Ich bin gespannt darauf, welche Achievements sich Dennis noch ausdenkt.
Hier und da ist die Farbe noch nicht ganz trocken, Grafikelemente lappen in einander, die anderswo noch fehlen. Insgesamt macht das Politwettbüro aber einen sehr guten Eindruck. Es ist extrem einfach zu bedienen und macht so ohne Lernkurve direkt Spaß. Ich erinnere mich da mit Schrecken an die sogenannte „Wahlbörse“, die die Kieler Nachrichten hier immer wieder zu Wahlen starten. Die habe ich bis heute nicht verstanden.
Ich bin gespannt, ob ich in den nächsten Tagen ein paar Polit gewinnen kann. Wolfgang Thierse ist jedenfalls noch immer nich zurückgetreten. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.
Links
- Homepage: Politwettbüro
- Dennis Morhardt: Nun siegt mal schön!
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