Jeder wird schon einmal die Geschichte gehört haben, dass der Flügelschlags eines Schmetterlings in China einen Hurrikan in den Nordamerika auslösen kann. Hintergrund dieser Geschichte ist tatsächliches Wetterexperiment gewesen, bei dem Edward Lorenz 1963 von seinem Computer ein einfaches Wettermodell durchrechnen ließ. Als nun aufgrund einer winzigen Änderung der Ausgangstempertur auffiel, dass völlig verschiedene Ergebnisse möglich seien, wurde man stutzig. War das Wetter tatsächlich so unberechenbar? Dies war die Initialstunde der Chaostheorie.
Stefan Greschik erklärt in seinem knapp über 100 Seiten dünnen Buch „Das Chaos und seine Ordnung“ die Geschichte und die Grundannahmen der Theorie. Anhand einer Vielzahl von Beispielen aus dem Flugzeugbau, der Wettervorhersage oder der Erdbebenforschung wird auch dem Laien klar, in wie vielen Bereichen des täglichen Lebens das Chaos eine Rolle spielt.
Am Ende der Lektüre wundert man sich – eigentlich wollte man ja etwas über das Chaos wissen. Stattdessen erfährt man eine Menge über Regelmäßigkeiten. Aber genau hierin liegt der Kern der Chaostheorie: Im Gegensatz zum Zufall verhält sich das Chaos regelhaft. Zukünftige Ereignisse sind von Voraussetzungen abhängig.
Bis auf den Teil mit den Attraktoren ist das Buch durchgängig nicht nur sehr verständlich geschrieben, sondern auch sehr unterhaltsam. So als ließe man sich die Chaostheorie von einem Freund beim Glas Wein erklären. So eignet sich Greschniks Buch durchaus auch als Strandlektüre.
Wer sich auch nach Sonnenuntergang mit dem Thema beschäftigen will, sollte sich den Film The Butterfly Effect anschauen. Der ist spannend, spielt ein wenig mit dem Thema und in der DVD-Version ist noch eine Extra-DVD mit Hintergrundmaterial zum Thema „Chaostheorie“ enthalten.
Links:
Das Chaos und seine Ordnung
The Butterfly Effect (DVD)
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