Hat es schon einmal jemand geschafft, ein Online-Abo bei den Kieler Nachrichten abzuschließen? Ich geb gerade auf… Man denkt doch, man legt einen Account mit E‑Mail und Passwort an, gibt Zahlungsdaten (Bankeinzug, Kreditkarte, PayPal) an und los geht es. So einfach geht es aber nicht…
Papierzeitungen sind unhandliche, bizarre Info-Konvolute. Ich finde da nie irgendwas. Und ePaper sind das Schlechteste von Papierzeitungen mit dem Schlechtesten des Internets kombiniert. Wenn man aber trotzdem wissen will, was die meisten Leute in Kiel lesen, dann kann man auch ein Online-Abo bei den Kieler Nachrichten abschließen – zumindest theoretisch:
Als erstes wollen die Kieler Nachrichten meine vollständige Adresse samt Telefonnummer. Das ist muss – warum auch immer. Und ich frage mich, was der Datenschutz dazu sagt. Dann kommt der Benutzername und das Passwort. Beim Passwort meckert das System 3x, weil irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte. Ich wähle entnervt das dämlichste Passwort, das mir einfällt: „12345678“. Geht!
Dann logg ich mich ein und lande über eine „SAP HTML GUI“-Brücke auf einer Seite, die auch irgendwie wie Kieler Nachrichten aussieht. Dort kann man das Online-Abo anklicken, sucht sich aus, ob man einen, 12 oder 24 Monate buchen möchte und dann…
…muss ich mich noch einmak einloggen oder registrieren. Denn die Kieler Nachrichten brauchen noch eine _Lieferadresse_. Ich komme auf ein neues Login-Fenster. Über dem steht aber, dass ich mich einlogge, um eine Anzeige aufzugeben. Und das tu ich dann auch: aufgeben.
Ich habe jetzt versucht, meinen Account zu löschen – ich finde aber natürlich keine Option dafür.
Jetzt mal ohne Witz: Ich habe nicht erwartet, dass die Kieler Nachrichten das coolste Abosystem der Welt haben. Das ist auch nur ein Schleswig-Holsteinisches Unternehmen, das genauso on- und offline ist, wie 99% der anderen Unternehmen hier auch. Ich war schon darauf eingestellt, dass vielleicht nur Bankeinzug möglich ist und dass es ein wenig kompliziert sein könnte. Ich bin aber schlichtweg nicht ans Ziel gekommen, ein Abo abzuschließen. Da kann man nur hoffen, dass die Leute von den Kieler Nachrichten nicht durch die Gegend laufen und der Politik erzählen, dass diese Leute im Internet nicht Willens seien, für ihre Inhalte zu bezahlen.
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