Auf Dauer ist es ein wenig nervig, die nackte Platine des Raspberry Pi immer mit spitzen Fingern zu behandeln wie ein rohes Ei. Und da nicht nur mir das so geht, hat sich direkt nach Erscheinen des Minicomputers eine rege Szene von Case-Designern entwickelt. Da gibt es 3D-gedruckte Gehäuse, Laser-geschnittene, durchsichtige, Cases aus Lego und Cases zum Ausdrucken aus Papier. Ich habe mich für ein Gehäuse aus Holz entschieden.
Auch diese Modell aus Holz wurde mit einem Laser geschnitten, so dass die Teile angenehm nach Ofen riechen, wenn man sie aus dem kleinen Polsterumschlag zieht. Die 6 Seiten sind so akkurat geschnitten, dass sie schon fest halten, wenn man sie nur zusammensteckt – Da ist kein Leim nötig. Um das Gehäuse wieder zu öffnen musste ich ein Taschenmesser benutzen und den Deckel vorsichtig auf hebeln. Zusätzlich wird das gesamte Gehäuse dann noch einmal von 2 Holzrahmen zusammen gehalten. Hat man das Gehäuse komplett zusammengesteckt, ist es äußerst robust.
Leider haben die Macher des Raspberry Pi sich offenbar wenig Gedanken über Cases gemacht: Während einige Anschlüsse auf dem Board überstehen und durch die Wände des Gehäuses reichen, liegen SD-Card-Einschub und Strombuchse im inneren des Gehäuses. Das macht das Wechseln der SD-Karte unnötig diffizil und den den Stromstecker bekommt man relativ schwierig fest eingesteckt. Darauf sollte das Raspberry Pi Team achten, wenn das Board überarbeitet wird.
Holz isoliert natürlich mehr als andere Materialien und das Gehäuse wird auch leicht warm. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sich im Dauerbetrieb Temperaturprobleme entstehen. Im Lieferumgang des Gehäuses ist sonst auch noch eine Version des Deckels enthalten, bei dem das Logo ausgelasert ist. So kann man ein wenig mehr Luft zirkulieren lassen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem neuen Zuhause meines Raspberry Pi und ich bin erstaunt, wie genau man Holz verarbeiten kann. Zusätzlich war der Kontakt mit dem Verkäufer sehr nett.
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