Ich hab’s ja nicht so mit diesen Facebook-Aktionen. Aber wenn es um Musik geht, bin ich dabei: Auf Facebook postet man gerade seine Top 10 Alben. Eigentlich nur das Cover, ohne Erklärung. Sollnse machen. In meinem Blog gelten meine Regeln.
Top 10 Listen fand ich immer schon schwer. Ich glaube, allein pro Metal-Genre müsste ich eigentlich eine Top 10-Liste aufstellen. Aber bei so vielen Listen, wird es auch beliebig. Hier also mein Versuch einer Annäherung an meine Top 10 Favourite Albums of All Time – Allerdings in keiner spezifischen Rangfolge:
Nick Drake – Bryter Lyter
Hier geht’s schon los. Eigentlich müsste ich das Gesamtwerk von Nick Drake in diese Liste aufnehmen. Es geht aber nur ein Album. Und weil „Northern Sky“ einer meiner Lieblingssongs überhaupt ist, muss es „Bryter Lyter“ sein. Das zweite Album von Nick Drake ist von 1971 und ich bin damals durch einen Artikel im „Rolling Stone“-Magazin drauf gestoßen. Da wir zu meiner Schulzeit noch kein nennenswertes Internet hatten und Heide unter anderem musikalisch am Arsch der Welt lag, gab es nur eine Möglichkeit an das Album zu kommen: Die unglaublich riesige CD-Sammlung von Sebis Mutter. Dort standen alle Alben noch originalverpackt und ich durfte sie ausleihen. Danach war die Sammlung „Fruit Tree“ meine erste Bestellung von CDs aus den USA – bei cdnow.com.
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Jeff Buckley – Grace
Neulich fragte jemand auf Twitter nach dem einen Album für die einsame Insel. Meine Antwort: Jeff Buckley – Grace. Da ist alles drauf: Von ruhig bis rau. Ich kenn das Album auswendig und bin immer noch wieder überrascht.
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Peter Fox – Stadtaffe
Ich stand vor meiner Musiksammlung und überlegte: „So viel großartige Musik. Bowie, Dylan, Metallica, Michael Jackson, James Brown, Johnny Cash, Miles Davis… – Wunderbare Musiker. Großartige Lieder. Auch von vielen unbekannteren Künstlerinnen und Künstlern. Die ganzen „Hamburger Schule“-Sache, auf die ich nie verzichten würde. Heavy Metal und Hard Rock von Anthrax bis Wolfmother. Was aber macht Top 10-Alben aus?“ Ich glaube, dafür muss wirklich das Album als Ganzes umhauen. Und bei Peter Fox ist das so. Stadtaffe ist einfach ein Garant für gute Laune. Vom ersten bis zum letzten Lied.
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Nirvana – MTV Unplugged in New York
„Nevermind“ oder „Unplugged“ – gar nicht so leicht. Aber Nirvana muss auf jeden Fall dabei sein. „MTV Unplugged in New York“ hab ich mir beim Schüleraustausch in Cornwall gekauft und dann auf dem Discman in der Mensa der Schule gehört. Bei dem Gesang von Kurt Cobain war es nicht mehr so überraschend, dass er sich ein halbes Jahr später umgebracht hat. Auf der gleichen Reise habe ich mir die „Danzig II: Lucifuge“ gekauft. Die hat aber keinen Eindruck bei mir hinterlassen.
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Pearl Jam – Ten
Mit 15 war ich das erste Mal in einer Disko: Im „Club“ in Itzehoe. Als der noch oben an den Bahngleisen war. Mein Cousin hat mich mitgenommen. Zu der Zeit ist man noch so früh losgegangen, dass man etwas vom Abend hatte, obwohl mal unter 18 Jahren seinen Ausweis am Eingang abgeben musste. Wer um Mitternacht nicht freiwillig ging, wurde ausgerufen. Mein Cousin hatte mir von „Pearl Jam“ erzählt. Ich hatte den Namen aber nicht richtig verstanden „Pölscher!?“ – Dann lief ein Song von der „Ten“ im Club. Seither war ich angefixt. Im Plattenladen am Arsch der Welt gabs nur die Single von „Once“. Es hat etwas gedauert, bis ich auch an das Album kam. Peter aus meiner Klasse hat mir seine „Ten“-CD von seinem Auslandsjahr in Seattle(!) geschenkt. Deswegen hatte meine CD nicht die drei Bonus-Tracks der europäischen Version. Aber hey: Die CD kam aus A‑meri-ka!!
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Falco – Emotional
Ja, Falco. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, meine Cousine hatte zwischen lauter Grönemeyer-Platten dieses Album und „Falco 3″ in rotem Vinyl. Schallplatten konnten rot sein und trotzdem war Musik drauf. Das wusste ich damals nicht. Damals war ich so 10, 11, 12 und „Der Kommissar“ und „Rock Me Amadeus“ waren Songs, die im Radio liefen und auch für mich als Kind zugänglich waren. Ich habe mir dann erbeten, die beiden Platten auf eine Kassette zu überspielen. Danach habe ich diese Kassette tot gehört. Wenn mein Wienerisch besser wäre, könnte ich die alle auswendig. Was ist das für abgefahrene Musik? Rappt der da? Ist das Deutsch? Englisch? Unglaublich.
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Iron Maiden – Live after Death
Dieses Album ist stellvertretend für all den Metal, den ich eine ganze Zeitlang gehört habe, von dem ich vieles heute noch hör. Auch von Iron Maiden könnte ich zumindest die ersten Alben mit in die Liste aufnehmen. Für mich ist das irgendwie der Mittelpunkt des Heavy Metal. Alles andere muss sich daran messen; ist entweder härter oder softer, älter oder jünger. Auf „Live after Death“ sind alle frühen Kracher in großartigen Liveversionen. Deswegen nehm ich das.
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Red Hot Chili Pepper – Blood Sugar Sex Magic
Unglaublich lang – unglaublich viele tolle Songs. Ein Album mit einem tollen Vibe und die Chili Peppers auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Die älteren Sachen waren zu ungeschliffen – alles was danach kam war glattgeschliffener Pop. „Blood Sugar Sex Magic“ ist nicht nur der Titel. Es sind die Inhaltsstoffe. Damals liefen selbst am Arsch der Welt alle mit Chili Pepper-T-Shirts rum. Klassenbestellungen bei EMP machten es mittlerweile möglich. Zeitlos wunderbar.
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Kruder & Dorfmeister – The K&D Sessions
Was haben wir dieses Album in meiner ersten WG hoch und runter gehört! Und ich kann es immer wieder hören.
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Rage Against the Machine – Rage Against the Machine
Was für ein Ereignis dieses Album damals war! Ich glaube, es hatte sich schon ein wenig angekündigt. Irgendwie war der HipHop am Arsch der Welt angekommen und er ließ sich auch auf den Indie-Partys nicht mehr umgehen und dann kamen Rage Against the Machine und haben alles zusammen geschmissen. Was für eine wütende, harte Musik! Diese Gitarren, die klangen wie Scratches oder Samples aber laut Booklet keine waren. Auf den Partys musste der Heranwachsende damals hoch springen und wüst rempeln und zwar so rücksichtsvoll, dass man nur ganz selten ein blaues Auge dabei bekam. Peter hatte einige Songs aus dem Radio(!) in Seattle von Rage Against the Machine auf genommen. Da waren alle „Fucks“ weggemacht!!
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Ganze viel Musik hat es nicht in diese Liste geschafft, obwohl ich sie vielleicht sogar noch besser finde als die Alben in dieser Auswahl. Es ging aber um Alben. Und oft ist es dann nicht DAS Album, das es unbedingt sein muss. Soul, Jazz, Funk kommt nicht vor. Es ist viel zu wenig Metal dabei und viel zu wenig deutsche Musik. Viel zu wenig alte Musik, viel zu wenig neue – vieles ist einfach aus meiner Teenager-Zeit. Tja, ich bin jetzt auch 42.
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