Seit ein paar Tagen kann man per Amazon-Webservice auf über ein Terabyte Daten zugreifen. Keine Angst: Das sind nicht Deine Kreditkartendaten. Amazon stellt über seine Infrastruktur die Inhalte von verschiedenen frei verfügbaren Datenbanken wie Wikipedia, den Daten der US-Census Behörde oder allen möglichen entschlüsselten DNA-Sequenzen zur Verfügung.
Als 2005 Google die Schnittstelle für seinen Kartenservice Google Maps freigab, war das ein gewaltiger Impuls für die Internet-Entwicklung: Mit einem Mal konnte jedermann in eigene Webseiten professionelle Karten integrieren. Und mehr noch: Eigene Datenbanken konnten mit den Karten verbunden werden und völlig neue Anwendungen entstanden.
Nun gewährt Amazon Zugriff auf umfangreiche Datenbestände – und weitere sollen folgen. Zwar fallen mir im Moment auch keine tollen Mashup-Ideen für die Daten aus dem Human Genome Projekt ein. Aber allein die Tatsache, das solche Daten jetzt über eine einheitliche Schnittstelle erreichbar sind, ist eine kleine Sensation. Vorher waren die Daten zwar frei verfügbar – aber mit 550GB schwer handzuhaben. Ab jetzt muss sich niemand mehr Gedanken dazu machen, wie diese Daten erreichbar gemacht werden.
Gerade aber die Daten der US-Behörden für Demographie oder Verkehr könnten im Zusammenspiel mit geographischen Informationssystemen durchaus interessante Anwendungen ergeben.
Die „Public Data-Sets“ sind Teil des Angebots von Amazons Elastic Compute Cloud (EC2). Seit 2008 tritt Amazon damit als Anbieter von Rechnerinfrastruktur auf. Dabei mietet sich ein Kunde nicht einen bestimmten Server oder einen Platz auf einem Server. Amazon vergleicht das Angebot mit einer Wolke „Cloud“ – der Kunde muss sich nicht mehr darum kümmern, was er wie, wo ablegt und woher die Rechenleistung kommt. Er wirft seine Daten in die Cloud und bekommt sie dann so wieder zurück, wie er sie benötigt. Steigt der Leistungsbedarf durch höhere Zugriffszahlen, wird ihm diese flexibel zur Verfügung gestellt. Die Firma hatte diese Technik zuvor intern zum Betrieb seiner Webangebote entwickelt.
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- via ReadWriteWeb
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