Vor Kurzem erzählte mir jemand, dass ihm Innovation willkommen wäre, wenn sie zielführend sei. Etwas absurd: eine „bewährte Innovation“ halte ich vor allem für ein Oxymoron. Was eine Idee ist, was kreativ und innovativ ist, zeigt die Doku „Die Invasion der Ideen“, die gerade auf Phoenix lief.
Der Reporter Henning Vaske hat in seiner Dokumentation „Die Invasion der Ideen“ Interviews mit Künstlern, Wissenschaftlern und zum Teil sogar mit Politikern zum Thema „Ideen“ gemacht und den Zusammenschnitt mit Szenen aus Filmen illustriert. Herausgekommen ist dabei eine inspirierende Reise durch die Welt der Kreativität.
Eine Idee hat demnach ein Leben: Sie wird geboren, lebt eine Zeit und stirbt dann. Wie lange sie lebt, hängt von demjenigen ab, der die Idee hat: Nur wenn er die Kraft hat, die Idee durchzusetzen, wird ihr ein langes Leben beschert sein. Dann wird aus einer Idee eine Kreation – Das ist Kreativität.
Während der Ideen-Haber seine Idee in- und auswendig kennt, ist die Idee für alle Anderen etwas Neues und unter Umständen bedrohend: Sie müssen umdenken und der Erfolg einer neuen Idee ist nie garantiert.
Gute Ideen hatten es so in der Geschichte oft nicht leicht: Sie wurden lächerlich gemacht und ihre Ideen-Haber verspottet. Inzwischen hat sich aber durchgesetzt, dass die Erde keine Scheibe ist und dass Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben. Manche Menschen mit den größten Ideen verbringen ihr eigenes Leben im Abseits – ihre Idee wird erst posthum zum Erfolg.
Viele Ideen werden aber so auch von den Anderen erstickt – wenn sie denn die Selbstzensur überleben. Denn wenn mutlose Menschen gute Ideen haben, wird trotzdem nichts aus ihnen und sie sind zu einem kümmerlich kurzen Leben verdammt.
Wer sich für Kreativität interessiert, sollte sich die Zeit nehmen und „Die Invasion der Ideen“ schauen.
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