Wenn die Menschheit die Erde retten will, muss sich sich vom kruzfristigen Denken lösen.
Neulich habe ich einen Reportage mit Kindern, Schimpansen und Orang-Utans gesehen, die zeigt, dass Kinder und Schimpansen einen so starken „Will-Haben“-Trieb haben, dass sie ihm nicht wiederstehen können.
In dem Experiment gab es einen Kasten mit zwei durchsichtigen Klappen – hinter einer Klappe lag ein begehrenswerter Gegenstand. Benutzt man jedoch diese Klappe, drückt diese den Gegenstand nach hinten und er fällt außer Reichweite. Greift man durch die andere Klappe, kann man hinübergreife und sich den Gegenstand nehmen, ohne dass er herunterfällt. Kinder und Schimpansen versuchten immer direkt zu greifen. Erwachsene und Orang-Utans konnte dem direkten Zugriff wiederstehen und benutzten die andere Klappe.
Erklärt wurde diese Verhalten damit, dass Schimpansen im Gegensatz zu Orang-Utans in größeren Gruppen lebten und es bei der Vielzahl an Nahrungskonkurrenten vor allem auf Schnelligkeit ankäme. Bei Kindern ist das Verhalten noch nicht weit genug entwicklet, um den ersten Reflex zu unterdrücken.
Mein Gedanke dazu war folgender: Bei so einfachen Fällen, wie einer Kiste mit zwei Klappen, kann der Mensch den komplizierteren Weg wählen. Bei abstrakteren oder komplizierteren Problemen schlägt dann doch wieder der alte „Will-Haben“-Reflex durch.
Adams Smith nannte das ein „natürliche Selbstinteresse“, das hinter dem Wirtschaften des Menschen steht. Smith stellt diesem Selbstinteresse die „Sympathie“ entgegen, die aber nur greifen kann, wenn man sich in die Lage anderer versetzt. Es ist den meisten Menschen zu kompliziert, alles zu bedenken, was ihr Handeln betrifft.
Das System der globalisierten Marktwirtschaft würde auf grund seiner Komplexität und der mangelnden Möglichkeiten zur Empathie auf diesem Greif-Reflex basieren. Eine Weiterentwicklung des menschlichen Wirtschaftens käme einem evolutionären Sprung gleich.
Meine Befürchtung ist, dass dieser Schritt nötig wäre. Denn das jetztige System lebt von der Ausbeutung der 3. Welt und vor allem der Natur. Hat der Mensch sich alles gegriffen, was die Welt hergibt, wird paradoxerweise nichts mehr übrig bleiben für zukünftige Generationen.
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