Neue User können schon in der Dateiübersicht von Nextcloud schnell überfordert werden. Mit ein paar Tweaks wird es einfacher.
Wer sind neu in eine bestehende Nextcloud einloggt, hat vom ersten Moment an ein buntes Sammelsurium von gemeinsamen Ordnern, System-Ordnern und Demo-Dateien und ‑Ordnern in seiner Übersicht. Ich finde es gar nicht so leicht, diesen Leuten zu erklären, was hier was ist. Deswegen habe ich aufgeräumt und ich wünschte, Nextcloud würde das selbst besser unterstützen.
Demodateien
Standardmäßig bekommen alle neuen Accounts einen ganze Reihe Ordner und Dateien in ihr Verzeichnis kopiert, mit denen Nextcloud offenbar zeigen will, wie vielseitig es ist. Wenn man aber ernsthaft damit arbeiten will und immer mal wieder neue User einweisen muss, dann stören diese Dateien.
Leider kann man dieses Feature nirgends einfach ausschalten. Es gibt aber auf dem Server den Ordner /path/to/nextcloud/core/skeleton
– per SSH kann man auf diesen Ordner zugreifen. Alle Dateien, die hier liegen, werden neuen Usern in ihr Verzeichnis kopiert. Zum einen kann man diesen Ordner leeren und dann bekommen sie nichts mehr kopiert.
Zum anderen kann man das natürlich auch nutzen und hier ein paar wichtige Infos hinterlegen – bspw. den Urlaubsantrag oder ähnliches. Allerdings kann man diese Infos nur mit SSH-Zugang pflegen. Sinnvoller wäre sicher ein gemeinsamer Ordner für solche Infos. Dann kann man das einfach aus dem Webfrontend aktualisieren.
Ich fänd super, wenn Nextcloud dieses Feature einfacher konfigurierbar machen würde.
System-Ordner
Viele Apps haben einen Ordner, in dem sie ihre Dateien-Anhänge hinterlegen. Und so legt Talk den Ordner /Talk
an; der Kalender /Calendar
; die Notiz-App /Notes
. Grundsätzlich ist es ein super Feature, dass solche Sachen nicht irgendwo in der Datenbank oder in unerreichbaren Verzeichnissen verschwinden. Aber Nextcloud wird dadurch auch unübersichtlich und unnötig erklärungsbedürftig.
Besonders blöd ist dieses Feature bei der Collectives-App. Es ist cool, dass alles in Ordnern und Markdown-Dateien gespeichert wird. So kann man einfach migrieren. Aber man hat halt auch zwei Arten, wie man auf diese Dateien zugreifen kann und eine ist wesentlich besser als die andere.
Ich habe mit einen Ordner .system
angelegt. Ordner mit einem Punkt am Anfang sind bei Nextcloud versteckt. Ich kann sie mir aber anzeigen lassen, wenn ich unten links auf Einstellungen klicke und dort das Häkchen dafür setze.
In Talk, Calendar und Notes kann man unten links in den Einstellungen den App-Ordner so anpassen, dass die Dateien in Unterverzeichnissen von .system
gespeichert werden. Wenn ich dann versteckte Dateien in den Einstellungen wieder ausblende, ist meine Dateiübersicht wunderbar aufgeräumt. Ich sehe nur noch die Dateien, die wirklich relevant sind.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob diese Einstellung nur für mich gilt oder für alle. Es wäre cool, wenn Nextcloud diese App-Verzeichnisse standardmäßig in einem verstecken Ordner sammeln würde. Es ist gut, dass man das auch anders konfigurieren kann. Aber als Standard-Einstellung wäre es sicher Einsteigerfreundlicher, wenn diese Verzeichnisse nicht zu sehen wären.
Es wäre cool, wenn Nextcloud auf neue User einen aufgeräumte Eindruck macht. Gerade, wenn sie zu einer bestehenden Organisation dazu kommen.
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