Was im Buchmarkt längst Gang und Gebe ist, hat jetzt auch die Musikindustrie erreicht: Das neue Album der Berliner Band 2Raumwohnung soll als erstes in drei verschiedenen Versionen erscheinen. CDs wird es dann vermehrt als Billig‑, Normal- und Luxus-Version geben.
Die Billigversion ist die bedruckte CD im Tray ohne Cover für empfohlene 9,99 EUR, die normal ausgestattete CD mit Cover kostet dann 12,99 EUR. Für Sammler und Jäger gibt es für 16,99 EUR zusätzlich zwei Bonus-Tracks, ein Video, ein Songbook mit 76 Seiten und ist an ein exklusives Internetangebot geknüpft.
BMG-Manager Rolf Gilbert hofft dadurch die Umsätze zu steigern – 30% mehr erst würden das Experiment rentabel machen. Die Planungen gehen dann auch schon über das 2Raumwohnungs-Album hinaus: „Danach folgen Roger Whittaker am 13. September, Wolfgang Petry am 25. Oktober, Within Temptation am 15. November und die Guano Apes ebenfalls im November. Von allen diesen Veröffentlichungen wird es drei Varianten geben“ Gilbert gibt zu: „Die Musikindustrie war bislang so einfältig, einfach nicht auf die Konsumentenwünsche einzugehen.“ Der Fachhandel meldet sich allerdings gleich kritisch zu Wort. Das System sein zwar „grundsätzlich der richtige Ansatz“, jedoch sei die Handelsspanne für die Basis-CD „völlig indiskutabel“, so Michael Huchthausen, Präsident des GDM. Neben einem um 20% geringeren Gewinn pro CD, bleibt die Aufklärung über das neue Marketing-Konzept komplett am Fachhandel hängen.
Die Idee ist nicht ganz neu, für mich als Konsumenten aber durchaus zu begrüssen, auch wenn ich befürchte in Zukunft zu den Käufern der teuren CDs zu gehören. 🙁
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