Seit 2006 treffen sich immer am 3. Montag im Monat Web-Enthusiasten (im weitesten Sinn), um miteinander über aktuelle Entwicklungen in Technik und Gesellschaft zu diskutieren. Mein Verteiler umfasst ca. 120 Personen, die alle mal auf dem Webmontag waren. Mehr als 25 waren davon fast nie gleichzeitig beim Webmontag – in letzter Zeit waren es eher 10–15. Und vielleicht liegt es an der Winterdepression, aber offenbar wünschen sich mehrere regelmäßige TeilnehmerInnen neue Schwung für die Runde – zumindest war das auf den letzten WebMontagen immer mal wieder Thema.Im November konnte ich leider nicht am WebMontag teilnehmen, aber dort wurde darauf hingewiesen, dass es oft zu einem Teufelskreis kommt: Im Wiki stehen noch keine Vorträge, also melde sich niemand an. Und wenn niemand angemeldet ist, will keiner einen Vortrag vorbereiten. Am Ende sind ja doch immer 15 Leute da und immer auch ein paar neue. Aber rechnen kann damit keiner.
Ich möchte mal generell anfangen: Der WebMontag soll zu allererst beim Netzwerken helfen. Und im Großen und Ganzen hat sich in den letzten 5 Jahren tatsächlich eine Szene um den WebMontag gebildet. Vielleicht gab es die auch vorher schon, nur ohne mich, aber ich habe den Eindruck, dass auch andere Stammtische, Runden und Vereine davon profitieren, dass der WebMontag so eine thematische Crossover-Veranstaltung ist. Die Themenvielfalt wird von vielen auch gewünscht. Viele scheinen sich auch noch mehr Breite zu wünschen und hätten gerne auch soziologische oder betriebswissenschaftliche Sessions.
Am Prinzip scheint es also nicht zu liegen. Ein Problem scheint aber die Technik zu sein: Einige mögen das Wiki nicht. Und zugegeben: Schön ist was anderes und Wikis sind leider immer ein Nischen-Ding geblieben. In den Anfangszeiten war es total einfach, den WebMontag mit dem Wiki und Xing zusammen zu organisieren. Bei Xing hatte ich die Interessenten und dort stolperte der Eine oder die Andere über den Termin. Xing ist immer noch ein Business-Netzwerk und viele haben dort einen Account, nutzen den aber für nichts anderes als als Adressbuch. Mails von Xing werden ignoriert und so finden viele die Einladung zum WebMontag gar nicht mehr.
Einige sind aktive Twitterer, andere bei Facebook und einige bei Google Plus. Ich habe versucht, einen Facebook-Termin als neue Anmeldung und Bewerbung zu nutzen – mit minimalem Feedback. Diese Segmentierung der Kanäle ist zusammen mit der von Christoph ins Gespräch gebrachten Konsumentenhaltung tödlich. Eigentlich könnte gerade eine Veranstaltung wie der WebMontag gut funktionieren – auch mit so vielen Kanälen. Dann aber müssten sich die Teilnehmer mehr beteiligen und twittern, dass der WebMontag angesteht, den Termin bei Facebook teilen und Leute einladen. Das passiert bisher fast nicht. Dass mal jemand über den WebMontag bloggt, hat es seit 2007 wohl nicht mehr gegeben.
Ein Lösungsansatz
- Es müsste eine Webseite geben, auf der unabhängig von anderen Plattform, Leute die sich für den WebMontag interessieren, zeigen können, dass sie prinzipiell dabei sind. Also so etwas wie eine Facebook-Fanseite, bloß so, dass auch Leute mit Twitter-Account, Google+, Diaspora oder auch nur E‑Mail zeigen können, dass sie dabei sind. Man müsste die dann idealerweise einfach einladen können. Und die klicken dann „bin dabei“, „bin vielleicht dabei“ oder „bin nicht dabei“. Und dann müsste man natürlich noch Sessions eintragen können. Wie könnte man so etwas möglichst einfach erstellen? Kann man irgendein Wiki nehmen und Widgets benutzen? Gibt’s da schon was von Open Source?
- Sprich mal Leute an, die sich mit Themen beschäftigen, die das Spektrum erweitern können. Gerade an der Uni gibt es sicher noch Leute, die sich mit den Veränderungen durch das Internet beschäftigen.
- Du musst Dich mehr selbst darum kümmern, dass der WebMontag beworben wird. Ein einfaches Retweet oder Teilen oder so reicht schon. Mehr ist toll!
Was meinst Du? Lohnt es sich, den WebMontag weiter zu führen? Und wenn ja wie? Was sollten wir tun, um neuen Schwung hinein zu bringen?
Links
- Homepage: WebMontag Kiel
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