Nachdem mal wieder ein alter Computer bei mir in der Ecke rumschimmelte und kein Platz mehr in meinem Hauptrechner war, habe ich mir überlegt, wie ich am einfachsten einen kleinen File-Server aufsetzen könnte. Außerdem wäre ein Webserver mit MySQL DBMS nett, um eine Entwicklungsumgebung für meine Web-Projekte zu haben. SuSe-Linux war mir dafür defintiv einen Nummer zu groß. Ich wollte ein kleines System – ohne grafische Oberfläche und dafür die totale Kontrolle darüber was installiert ist.
Da ich ja schon gute Erfahrungen mit Fli4L (siehe auch: Fli4L – Das Disketten-Linux) gemacht hatte, schaut ich, ob man Fli4l nicht auch irgendwie als Fileserver nutzen könnte. Dabei stiess ich auf das Projekt „Eisfair“, das die Lösung dieser Probleme sein sollte.
Frank Meyer:
Die mittlerweile stark angewachsene Zahl von Server-Lösungen für fli4l zeigt, daß ein enormer Bedarf nach einem einfach zu konfigurierendem (Internet-)Server-System vorhanden ist. Um den arg strapazierten fli4l-Router (der eigentlich kein Server sein sollte!) zu entlasten, wurde das eisfair-Projekt im Frühjar 2001 als Idee geboren.
eisfair kann als weiteres Projekt neben fli4l angesehen werden, welches das Leistungsspektrum ideal ergänzt. Eine Hauptaufgabe wird sein, viele der mittlerweile für fli4l vorhandenen Anwendungslösungen auf eisfair zu übertragen. Desweitern können zusätzliche Softwarepakete auf eisfair übertragen werden, die so bisher für fli4l aus technischen Gründen (libc5 etc) nicht umgesetzt werden konnten.
Ein wesentliches Motiv ist hierbei: Befreiung von fli4l um den mittlerweile stark angewachsenen Serveranteil, der für einen Router eigentlich gar nicht angebracht ist und sogar in sicherheitsrelevanten Umgebungen kritisch sein kann.
Die Installation un Pflege ist selbst für Linux-Newbie wie mich kein großes Problem:
Installation
Man lädt sich ein 20 MB großes CD-Image herunter, brennt es auf eine CD und startet den Rechner von dieser CD. Nach ca. 5 Minuten ist das System komplett installiert und startet neu. Loggt man sich dann als User „eis“ ein, erscheint ein einfaches Menü, das sich über Zahlen steuern lässt. Nun muss man in der Konfiguration nur noch die richtige IP, und den Gateway einstellen und schon ist der Rechner am Netz.
Pakete installieren
Bis hierhin ist das System noch ziemlich krag – bis auf ein einfaches Shell findet man noch nichts. Man gehe also in das Menü „Pakete installieren“. Hier kann man sich aus einer Onlineliste die verschiedenen Pakete (Apache, PHP, MySQL, Samba…) aussuchen, direkt herunterladen mit allen abhängigen Paketen und installieren. Die meisten Programme funktionieren schon in der Standard-Einstellung hervorragend. Zusätzlich kann man z.B. Samba nach den eigenen Wünschen konfigurieren.
Systempflege
Alle paar Wochen kann man dann mal in die Paketinstallation schauen und überprüfen, ob es inzwischen aktuellere Versionen gibt. Diese werden dann einfach auch heruntergeladen und installiert. Die alten Einstellungen bleiben aber erhalten.
Fazit
Mit Eisfair kann man sich in weniger als einer Stunde eine funktionierende Web-Entwicklungsumgebung aufbauen, die zusätzlich noch als Fileserver dienen kann. Auf weitere Funktionen wie Mail- und Newsserver, Spamfilter etc. will ich jetzt gar nicht eingehen. Im Prinzip sollten aber auch diese Dienste genauso einfach zu konfigurieren sein.
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