Während Facebook inzwischen fast Standard in der Internetnutzung geworden ist, führt das Bloggen noch immer fast das gleiche Nischendasein, wie vor einigen Jahren. Natürlich gibt es inzwischen „Corporate Blogs“ und Musikerinnen, Journalisten und Politikerinnen bloggen aber oft sind das Blogs mit einem bestimmten Zweck. Dabei ist Bloggen ein tolles Hobby. Man kann beim Bloggen lernen und jeder ist Experte für irgend etwas – Wissen, das geteilt werden will.
Warum sollte ich bloggen?
Bloggen ist Schreiben. Und schreiben zu können, kann nie schaden. Schreiben lernt man nur durch Schreiben. Schreiben ist darüberhinaus ein Prozess, in dem man seine Gedanken ordnet, prüft und an dessen Ende ein Zwischenergebnis steht. Schreiben hilft also auch beim Denken.
Wer einen Gegenstand verstehen will, muss sich intensiv damit beschäftigen. Es hilft, wenn man sich vornimmt, den Gegenstand in einem einfachen Text vorzustellen. Wenn das Publikum versteht, was man meint, hat man es auch selbst verstanden.
Du siehst: Bloggen macht man vor allem für sich selbst. Leser sind ein netter Bonus. Und deren Feedback die Krönung. Ein Blog ist also so eine Art öffentliches Denk-Tagebuch. Es ist auch immer wieder spannend, Monate oder Jahre später zu lesen, was man mal gedacht hat und wie sich die Dinge entwickelt haben.
Wie schreibe ich einen einfachen Blogpost?
Die einfachste Form eines Blog-Posts ist ein Kommentar: Du liest einen interessanten Artikel in einem anderen Blog oder bei einem eher klassischen Medium. Dann nimmst Du den Link zu dem Artikel und schreibst etwas in der Art von:
„Peter Müller schreibt in seinem Blogpost „Die Kunst, Blogartikel zu schreiben,“[<- Link!] dass … Ich finde…“
Fertig. Ein Blogartikel muss nicht lang sein. Und gerade zu Anfang hilft es, wenn man nicht versucht einen Roman zu schreiben oder zu viele Gedanken in einen Artikel zu quetschen. 2 Absätze (1. Peter Müller schreibt…, 2. Ich meine…) reichen.
Gut ist es auch, wenn man zwei oder mehrere fremde Artikel zu einem Gedanken zusammenführt:
„Peter Müller schreibt in seinem Blogpost „Die Kunst, Blogartikel zu schreiben,“ dass… Aber wenn man bedenkt, was Maria Petersen in „Bloggen als Handwerk“ schreibt, dann…“
Neben dieser einfachen Form kann man natürlich auch alle Formen nutzen, die der Journalismus zu bieten hat.
Was ist mit Stil und Rechtschreibung?
Korrekt und gut geschriebene Texte sind einfacher zu lesen. Aber Du solltest nicht mit einem Anspruch an die Perfektion ans Bloggen herangehen, der Dich dann vom Bloggen abhält. Der Weg ist das Ziel: Für die Rechtschreibung gibt es Hilfsfunktionen in den Browsern. Und das Netz ist voll mit Tipps zum besseren Schreiben. Wie gesagt: schreiben lernt man durch Schreiben.
Wie oft muss ich bloggen?
Das Tolle an einem Blog ist: Du musst nicht jeden Tag 32 Seiten oder 24 Stunden Programm voll bekommen. Du schreibst so viel, wie Du eben schreibst. Und wenn Du mal eine produktive Phase hast, dann sind das mehrere Beiträge pro Tag und wenn dann man 3 Monate Pause ist, dann ist das auch nicht schlimm. Blogs kann man abonnieren. Dazu eignet sich zum Beispiel ein RSS-Reader oder eine Facebook-Fanseite. Dann müssen Leute, die sich für Dein Blog interessieren nicht jeden Tag vorbei schauen, sondern sie werden benachrichtigt, wenn Du etwas Neues geschrieben hast.
Wie finde ich ein Thema?
- Jemand auf Facebook oder Twitter oder sonst wo, weist Dich auf einen interessanten Artikel hin.
- Du suchst Dir ein paar Blogs, die sich mit ähnlichen Themen wie Du befassen und schaust da regelmäßig vorbei. Wenn Du auf andere Leute eingehst, kann daraus eine richtige Debatte entstehen.
- Du schaust selbst mal, was andere Leute schreiben: http://rivva.de oder http://www.commentarist.de oder eher technisch https://news.ycombinator.com oder http://www.techmeme.com oder http://t3n.de/aggregator
- Geh zu Veranstaltungen und berichte darüber.
Mein Artikel ist fertig – und nun?
Dein Artikel ist fertig und er ist für die gesamte Welt im Internet zu lesen. Wenn Du jetzt vielleicht doch den einen oder anderen Leser willst, kannst Du deinen Artikel mit einem Kommentar dazu bei Facebook, Twitter, Google+ und wo auch immer posten.
Wenn Du mit Deinem Post auf Beiträge in einem anderen Blogs „antwortest“ wird, sofern beide Blogprogramme das unterstützen, automatisch ein „Pingback“ gesendet. Dein Beitrag wird dann unter dem Originalbeitrag als Kommentar verlinkt und dessen Autor und andere Leser so auf Deinen Artikel hingewiesen. Auch so kannst Du Aufmerksamkeit für dein Blog bekommen. Du solltest das aber nicht übertreiben und mit Deinem Artikel immer einen echten Mehrwert leisten. Du machst Dich nicht beliebt damit, wenn Du offensichtlich versuchst ausschließlich Besucher abzugreifen.
Woher bekomme ich ein Blog?
Ich selbst bin ja ein Fan von der Do-It-Yourself-Lösung: Webspace mieten, eine Blogging-Software installieren und loslegen. Auch das ist nicht unmöglich für Techniklaien. Die Zugangsdaten für den Server und die Datenbank bekommt man bei dem Webspaceprovider und die meisten Blog-Systeme haben einfache Installations-Assistenten. Oft kann man die Systeme sogar direkt per Klick durch den Webspace-Anbieter installieren lassen. Bei meinem Lieblingshoster all-inkl.com gibt es ein solches Paket für 4,95 € im Monat.
Ich sehe aber ein, dass das nicht jeder will. Dann muss man sich in die Hände anderer Anbieter begeben. Hier bietet sich wordpress.com an. Das ist erst einmal kostenlos und WordPress ist eine weit verbreitete Blog-Software, die man auch selbst installieren kann. Wenn Du also irgendwann mal Deinen eigenen WebSpace hast, kannst Du immer noch mit allem umziehen, was Du schon geschrieben hast.
Noch einfacher und mit einer lebhaften Community drum herum ist Tumblr. Da solltest Du allerdings bedenken: Was bei Tumblr ist, bleibt bei Tumblr. Mein Blog hier, betreibe ich selbst seit 2004 und in der Zwischenzeit musste jeder bei MySpace sein und dann bei StudiVZ und jetzt bei Facebook, aber mein Blog gibt es immer noch. Wie das mit Tumblr in 5 Jahren aussieht, weiß man nicht.
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, ein Blog zu eröffnen – Nur Mut. Es macht Spaß!
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