Wie immer in Paul Austers Romanen ist der eigentliche Star die Erzählweise: Komplex geschrieben und trotzdem leicht zu lesen, entwickelt Auster auf 320 Seiten die Geschichte einer Jugend und darüber, was richtig und was falsch ist und wie schwierig man das oft unterscheiden kann.
Adam Walker ist Anfang 20 und lebt im New York des Jahres 1967 als er auf seltsam undurchschaubares Pärchen trifft: Die Franzosen Rudolf und Margot. Rudolf will Adam ein Literaturmagazin finanzieren und mit Margot beginnt Adam eine Affäre. Als Rudolf im Beisein Adams einen Jungen ersticht, der sie gerade überfallen wollte, bleibt Adam in New York , während Rudolf und Margot nach Paris zurückkehren. Adams schwört sich Rache dafür, dass Rudolf ihn in den Mord mit hineingezogen hat.
Die Geschichte wird dann aber in 3 Kapiteln erzählt, von denen sich das erste („Frühling“) als Autobiografie herausstellt. Das zweite („Sommer“) ist auch autobiografisch, aber in der „Du-Perspektive“ verfasst. Das dritte Kapitel („Herbst“) ist dann die Rekonstruktion aus Notizen. Dazu kommt ein Stück aus einem fremden Tagebuch, das die Nachgeschichte erzählt.
Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die verschiedenen Abschnitte auch jeweils verschiedene andere Werke zitieren: Der Teil in Paris klang für mich zum Teil stark nach Henry Miller und die Nachgeschichte erinnert an „Heart of Darkness“.
„Invisible“ ist ein interessent erzählter Roman, der vielleicht nicht unbedingt ein Buch für Auster-Einsteiger ist, aber Auster-Kenner, können sich drauf freuen. „Invisible“ erscheint am 16. Juli im Rowohlt Verlag und kostet 19,95 EUR. Ins Deutsche übertragen wurde „Invisible“ wie bei den anderen Paul Auster Büchern wieder von Werner Schmitz.
Links
- Deutsch: Paul Auster – Unsichtbar
- Englisch: Paul Auster – Invisible
Schreibe einen Kommentar