Es muss etwas in der Luft gelegen haben, damals in den 80ern in Bad Salzuflen. Damals als Bernd Begemann, Frank Spilker, Bernadette Hengst, Jochen Diestelmeyer und all die Anderen nach Instrumenten griffen und anfingen auf Deutsch zu singen als NDW gerade tot war. Die Ausstellung „Stadt.Land.Pop“ ging dem Phänomen „Hamburg – Ost-Westfalen“auf den Grund und dokumentiert die Ergebnisse im gleichnamigen Band.
In „Stadt.Land.Pop“ kommen aber nicht nur die bekannten Vertreter von „Die Sterne“ oder „Blumfeld“ zu Wort – auch frühe Begleiter und langjährige Beobachter erzählen, wie das war, als man noch zur Schule ging, und im Keller irgendwelchen anderen Pop-Bands nacheiferte. Das sind dann Geschichten von „Jungs, die zwei Klassen drüber waren“ und schon dies und das machten.
Bad Salzuflen fast weltweit…
Damals entstand auch das „fast weltweit“ Label und vereinte für eine zeitlang die Szene, schaffte aber außer einige Kassetten-Samplern nie eine richtige Veröffentlichung. Offenbar hatten dadurch aber ein paar Leute Blut geleckt, die nun im Windschatten Bernd Begemanns nach Hamburg gingen. Der Beginn der Hamburger Schule – und eine andere Geschichte.
„Stadt.Land.Pop“ ist der gewitzte Versuch der Rekonstruktion einer Geschichte, die fast ausschließlich von den Protagonisten selbst dokumentiert wurde – eine spannende Sammlung von Geschichten für Freunde der Musik. Für mich als jemand, der seit fast 15 Jahren versuchte diese Geschichte aus dem zu rekonstruieren, was Bernd Begemann in Interviews darüber erzählt, ist das eine echt Fundgrube.
Schreibe einen Kommentar