Mit dem Tod von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt und der Verhaftung von Beate Zschäpe ist die Geschichte des rechten Terrors in Deutschland nicht zu Ende. Der Nationalsozialistische Untergrund bestand nicht nur aus diesen drei Personen. „Weisse Wölfe“ – Die „grafische Reportage“ von David Schraven und Jan Feindt zeigt, wie weit verzweigt das europäische Nazinetzwerk ist.
In „Weisse Wölfe“ verstrickt der Journalist David Schraven mehrere Ebenen: Er zeigt sich selbst bei der Recherche zu der Fragen, warum der NSU eines seiner Opfer 2006 in Dortmund erschossen hat. Schnell stößt er dabei auf die starke rechte Szene in der Stadt. In einer weiteren Ebene zeigt David Schraven den Weg eines Jugendlichen, der als Punk startet und zum Rechtsterroristen wird. Immer wieder streut er Auszüge aus den rechtsradikalen „The Turner Diaries“. Die sind offenbar für viele Rechtsradikale immer wieder Inspiration – von Norweger Anders Breivik bis zum deutschen NSU.
Am Ende wird klar, dass es in ganz Europa eine rechtsradikale Szene gibt, die mit einer gewissen gemeinsamen theoretischen Fundierung unabhängig von einander agieren. Rechter Terror – das sind nicht die gelangweilten Dorf-Skins. Das ist eine echte Gefahr und es ist zurzeit zu befürchten, dass sie wieder und weiterhin unterschätzt wird.
Das Buch gibt es für 15,- EUR im Shop von correctiv und kostenlos zu lesen auf weisse-woelfe-comic.de.
Links
- Homepage: Weisse Wölfe
- FAZ: Neonazis in Dortmund
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