Wer jemals eine größere wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat, wird das Problem vermutlich kennen: „Wo habe ich dieses Zitat bloß her?“ Mit einem ordentlichen Literaturverwaltungsprogramm wäre das nicht passiert.Ein modernes Literaturverwaltungsprogramm kann Quellendaten direkt aus den Datenbanken von Bibliotheken (z.B. GBV) übernehmen, listet alle nötigen Daten und verwaltet außerdem Zitate und ganze elektronische Texte. Über die Verschlagwortung lassen sich Quellen wiederfinden und Bezüge herstellen.
Mit einem solchen Programm lassen sich nämlich nicht nur die Quellen für eine Arbeit sammeln. Man kann mit so einem digitalen Zettelkasten generell alle Quellen, Zitate und Gedanken ordnen, die einem im akademischen Leben über den Weg laufen.
Niklas Luhmann ist wohl einer der bekanntesten Fans des Zettelkastens – was bei ihm noch auf tausenden Karteikarten in einem Schrank lagerte, kann inzwischen bequem im Computer gepflegt werden und vor allem von dort aus wieder in eigene Publikationen übernommen werden.
Beispiel: Synapsen
Ein Beispiel für ein solches Zettelkasten-Programm ist Synapsen. Das Programm von Markus Krajewski ist Shareware, kann kostenlos heruntergeladen und getestet werden. Er bei umfangreicherem Einsatz der Software werden die Einschränkungen der unlizensierten Version bemerkbar, die man sich aber für 69,-EUR (49,-EUR für Studenten) freischalten lassen kann:
synapsen ist ein hypertextueller Zettelkasten, d.h. ein altbewährtes Speichermedium auf Basis einer elektronischen Literaturdatenbank, das Bibliographien zu verarbeiten erlaubt. Doch entgegen herkömmlicher Literaturverwaltungssoftware bietet synapsen einen entscheidenden Vorteil: anhand eingegebener Schlagworte vernetzt das Programm einzelne Zettel automatisch und stellt somit bisweilen vergessene, aber auch gänzlich ungeahnte Verbindungen und Zusammenhänge zwischen den Einträgen her. synapsen ist daher nicht nur eine elektronische Literaturverwaltung, sondern vielmehr noch ein Schreibgehilfe beim Verfassen wissenschaftlicher Texte, der in ständiger Kommunikation mit dem Autor ebenso Argumentationen zu soufflieren in der Lage ist wie er beim Auffinden von Ideen Hilfe leistet.
– Markus Krajewski
Synapsen 2.5 hat eine direkte Anbindung an Microsoft Word und OpenOffice Writer und kann dank der Programmierung in Java auf Windows, Mac, Linux bzw. jedem Betriebssystem mit einer Java-Umgebung betrieben werden. Wer im Team mit dem Zettelkasten arbeiten will, kann auf eine zentrale MySQL-Datenbank zugreifen.
Links:
literaturverwaltung.com
Synapsen Version 2.5
Über Literaturverwaltungsprogramme, Dokumentenmanager
und andere elektronische Helfer, Joachim Eberhardt
Niklas Luhmann erklärt den Zettelkasten
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