Was für ein Trara wird eigentlich zur Zeit um den sogenannten Bundestrojaner gemacht? Der Bundestrojaner soll ein Programm werden, mit dem die entsprechenden Behörden gezielt den Computer von verdächtigen Personen zur Strafverfolgung, zur polizeilichen Gefahrenabwehr oder zur nachrichtendienstlichen Informationsbeschaffung durchsucht werden soll. Jeder regt sich darüber auf und meint, das nächste Ziel einer solchen Durchsuchung zu sein. Dabei gibt es ein viel konkreteres und umfassenderes Problem das tatsächlich jedermann betrifft: Die VorratsdatenspeicherungVoraussichtlich tritt das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung am 1.1.2008 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt wird verdachtsunabhängig von jedermann jede Telefonverbindung – ob im Festnetz oder mobil für 6 Monate gespeichert. Im Falle von Mobilfunkverbindungen wird noch dazu gespeichert, wo man sich gerade befand oder wem man eine SMS geschickt hat. Im E‑Mail-Verkehr wird gespeichert, wer wem wann eine E‑Mail von wo nach wo geschickt hat.
Nochmal: Diese Daten werden nicht nur von Islam Ali und Mohammed Al Bomba gespeichert, sondern auch von Oma Hilde, der kleine Jennifer und dem netten Gemüse-Türken an der Ecke.
Sicher ist der Bundestrojaner auch nicht gerade ein kleiner Eingriff in die Freiheit, aber immerhin soll der noch so gezielt eingesetzt werden wie normale Durchsuchungen oder Abhöraktionen.
Wer meint, dass ihm die Vorratsdatenspeicherung nichts anhaben könnte, sollte sich überlegen, wie klein die Welt ist und welche Zusammenhänge sich daraus konstruieren lassen könnten.
Links:
Vorratsdatenspeicherung, Wikipedia
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!
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