Google Knowledge Graph

Wikipedia, Google und das ehemalige Web2.0

Kommentare

  1. Avatar von Tom
    Tom

    Hach Stef­fen,
    es ist ja immer so rich­tig, was Du schreibst, aber …
    … wahr­schein­lich benö­tigt man irgend­wann einen ähn­li­chen Beschluss zu Goog­le, wie es die­sen 2009 zu Micro­soft gab, als ein Extra­Screen geschal­tet wer­den muss­te, um Nut­zer auch auf ande­re Brow­ser auf­merk­sam zu machen, die auf dem eige­nen Rech­ner instal­liert wer­den können.
    Vie­le wis­sen doch schon gar nicht mehr, dass man in die Brow­ser­zei­le ech­te Inter­net­adres­sen ein­ge­ben kann (hat­test Du das nicht selbst geschrieben?).
    Tat­säch­lich steht schon die Fra­ge im Raum, ob die Markt­macht von Goog­le so noch in Ord­nung geht, die ja längst über den rei­nen Markt hin­aus­geht. Ich fra­ge mich in dem Zusam­men­hang auch, ob es bes­ser ist von einem staat­li­chen Organ aus­ge­horcht zu wer­den oder einem pri­vat­wirt­schaft­li­chen, sehr schön auch http://reformgovernmentsurveillance.com/, das ich jetzt aber unkom­men­tiert las­se. Die Kon­se­quenz geht in bei­den Fäl­len mei­ner Ansicht nach schon in eine ähn­li­che Richtung.
    Hier besteht wohl aber das Pro­blem, das die meis­ten Men­schen, ich will mich da gar nicht aus­neh­men, zu unkri­tisch mit vie­len Din­gen umge­hen und die­se z.T. als gege­ben hin­neh­men. Da fehlt wohl lei­der noch das nach­hal­ti­ge Negativerlebnis.

  2. Avatar von Karsten Wenzlaff

    Dan­ke für Dei­nen sehr span­nen­den Bei­trag – und gro­ßes Lob für das Artikelfoto.
    Goog­le hat sich eine Mono­pol­stel­lung her­aus­ge­ar­bei­tet. Nor­ma­ler­wei­se gibt es sowohl auf euro­päi­scher als auch auf natio­na­ler Ebe­ne ver­schie­de­ne Mecha­nis­men, um Mono­po­le und Kar­tel­le zu ver­hin­dern. Es ist komisch, dass sich da nie­mand poli­tisch dran traut.

  3. Avatar von Steffen

    @Karsten: Die USA las­sen zu, dass die glei­chen Feh­ler gemacht wer­den, die in den 1920er Jah­ren zur Welt­wirt­schaft­kri­se geführt haben: Sie las­sen zu, dass ein­zel­ne Kon­zer­ne gan­ze Bran­chen domi­nie­ren. Das hat nichts mehr mit dem frei­en Wett­be­werb zu tun. Im Gegen­teil. Aber die USA ste­cken in der Zwick­müh­le, denn immer­hin pro­fi­tie­ren sie davon, dass das Inter­net von ame­ri­ka­ni­schen Kon­zer­nen domi­niert wird. Und sie brau­chen die Arbeits­plät­ze. Was bei einer Zer­schla­gung von Goog­le pas­siert, weiß niemand.
    Hier und da wird ja schon am Goog­le-Mono­pol gekratzt (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/google350.html). Aber ein ernst­haf­ter Wil­le zu einer Lösung zeich­net sich noch nicht ab.

  4. Avatar von Nils Courvoisier

    Schö­ner Arti­kel, tol­les Foto!
    Aber so ganz tei­le ich es dann doch nicht. Schließ­lich gibt es einer­seits ernst­zu­neh­men­de Kon­kur­renz in Russ­land, Chi­na und Tai­wan oder Süd­ko­rea, die durch­aus auch irgend­wann expan­die­ren kön­nen und ver­mut­lich auch wer­den. Dane­ben gibt es dann noch Bing, die hier­zu­lan­de zwar kaum eine Rol­le spie­len, inter­na­tio­nal aber durch­aus noch. Das ist die eine Sei­te. Die ande­re: Du stellst kor­rekt fest, dass Wiki­pe­dia eigent­lich gar ent­las­tet wird. Dies aber mit dem Auf­schrei von Web­mas­tern zu ver­glei­chen, die Traf­fic bei der Bil­der­su­che ver­lo­ren haben, fin­de ich nicht pas­send. Die wol­len Traf­fic mone­ta­ri­sie­ren und gera­de so lan­ge auf ihrer Sei­te hal­ten, bis irgend­ei­ne Wer­bung oder ähn­li­ches geklickt wird. Das gilt zumin­dest für jenen Traf­fic, den sie nun ver­lo­ren haben und betrifft aus mei­ner Sicht kaum irgend­ein Publi­shing. Ich recher­chie­re viel, oft muss ich das nur ober­fläch­lich tun, Wort­be­deu­tun­gen, Zusam­men­hän­ge (zu ande­ren Begrif­fen) etc., Goog­le ist da eine Hil­fe, ohne dass Web­sei­ten dadurch Leser ver­lie­ren. Oft geht es nur um einen Teil des ers­ten Absat­zes. Die­sen Bereich sehe ich daher nicht kritisch.
    Kri­tisch aber die Zusam­men­hän­ge zwi­schen GMail, Calen­dar, Goog­le+ etc., ich nut­ze es, es ist sau­be­quem, kos­ten­los, Daten habe ich nicht zu ver­ber­gen, da ich dort nur beschrei­be, was ich sowie­so bei Goog­le mache, was dort dann pro­to­kol­liert wird. aber allei­ne die Abhän­gig­keit hat Geschmäck­le, wenn man dar­über nach­denkt. Denkt man nicht dar­über nach, wirkt Goog­le manch­mal wie ein welt­weit täti­ger Wohl­tä­tig­keits­ver­ein zum Nut­zen aller Erden­bür­ger (schließ­lich ver­sucht Goog­le auch, nicht Nut­zer ins Inter­net zu bringen).
    Was Goog­le letzt­lich macht, ist das, was der Staat mit Stra­ßen, Parks, Park­plät­zen, Ampeln, Strom- und Was­ser­lei­tun­gen gemacht hat: Eine umfas­sen­de Infra­struk­tur erschaf­fen. Auch an Stra­ßen wer­den Lit­faß­säu­len, Pla­kat­trä­ger und Wer­be­wän­de ver­mie­tet bzw. verpachtet 😉

  5. Avatar von Steffen

    @Nils: Die der­zei­ti­ge Posi­ti­on von poten­ti­el­len Kon­kur­ren­ten ist irrele­vant. Ich habe dar­über vor drei Jah­ren schon ein­mal gebloggt (https://kaffeeringe.de/646/wer-kann-mit-facebook-konkurrieren/).
    Beim Wett­be­werb im Inter­net geht es nicht mehr dar­um, Antei­le am Markt zu erobern. Im Inter­net gibt es nur eine Abfol­ge von Mono­po­len, bei dem der jewei­li­ge Nach­fol­ger immer wesent­lich grö­ßer wird, als der Vorgänger.
    Goog­le kann Face­book als Num­mer 1 Platt­form ablö­sen, ohne dass Goog­le+ ein wirk­lich gutes, leben­di­ges Social Net­work wird. Allei­ne durch die Inte­gra­ti­on der vie­len Goog­le Diens­te mit Goog­le+ als zen­tra­lem Adress­buch (https://kaffeeringe.de/651/google-startet-eigenes-netzwerk/) und Android als Goog­le Betriebs­sys­tem, kann Goog­le das durch­drü­cken (https://kaffeeringe.de/3074/warum-mir-google-auf-den-geist-geht/).
    Wenn Goog­le sich aus den unter­schied­lichs­ten Quel­len Infor­ma­tio­nen zusam­men­sam­melt und die Fra­gen der Suchen­den direkt beant­wor­tet, dann ist das ein Pro­blem für die Leu­te, die die­se Inhal­te erstel­len. Die einen brau­chen drin­gend die Page­im­pres­si­ons für ihre Wer­bung. Die ande­ren brau­chen auch Gele­gen­heits­be­su­cher für ihre Community.

  6. Avatar von Nils Courvoisier

    Mag sein, dass Du recht behälst. Es kann aber eben­so sein, dass kein neu­er abso­lu­ter Gigant folgt. IBM war ein­mal sol­che ein Gigant. Rich­tig groß sind sie noch immer, aber nicht mehr DER Kon­zern. Glei­ches gilt für Micro­soft. Die wur­den im wesent­li­chen auf ihre Kern­kom­pe­ten­zen zurück­ge­drängt. Viel­leicht pas­siert dies auch ein­mal mit Google.
    „Die einen brau­chen drin­gend die Page­im­pres­si­ons für ihre Werbung.“
    Das sehe ich nicht so! Wenn mir als Publisher die­je­ni­gen Impres­si­ons weg­bre­chen, die nur eine 1‑Satz-Info suchen, dann bre­chen mir kei­ne ech­ten Ein­nah­men weg. Oft gibt es schlicht das Klick­preis-Modell. Da wird nach Klick bezahlt. Der Preis rich­tet sich nach der Qua­li­tät des Klicks. Aus-Ver­se­hen-Kli­cker ver­rin­gern Qua­li­tät und somit auch Klickpreis.
    Selbst bei den 1.000er Kon­takt­preis Anzei­gen rich­tet sich der Preis nach der Qua­li­tät. Blei­ben die Kurz­in­fo-Sucher weg, ver­bes­sert sich die Qua­li­tät der übri­gen Besucher.
    Das mag noch nicht für alle Wer­be­sys­te­me gel­ten, ist aber aus Wer­ber­in­dus­trie letzt­lich das rich­ti­ge Modell und wird sich am Ende durchsetzen.

  7. […] Goog­le Know­ledge Graph: Wiki­pe­dia, Goog­le und das ehe­ma­li­ge Web2.0: Eine Replik auf Kars­ten Wenzlaff’s Arti­kel zu Goog­le Know­ledge Graph und war­um die­ser Wiki­pe­dia kaputt macht. […]

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