Beim 8. Kieler WebMontag wurde es schon fast ein wenig eng im großen Konferenzraum des Medienzentrums 8 in der Werftbahnstraße – 22 Interessierte hatten sich wieder eingefunden um über „Web 2.0“ und den ganzen Rest zu sprechen.
OpenID
Nach der obligatorischen kurzen Vorstellungsrunde stellte Boris Erdmann den zentralen Login-Dienst „OpenID vor. Mit diesem Dienst – in seinem Fall angeboten durch xLogon – ist es möglich sich nur hier einen Account anzulegen und sich dann auf verschiedensten Seiten einzuloggen. Ähnliche Dienste wurde schon länger von Microsoft, Sixapart oder Liberty Alliance angeboten, setzen sich allerdings nie durch.
Erfolgreicher ist OpenID durch die offene Struktur, die es ermöglicht, dass der Benutzer seinen Account nicht zum Beispiel zentral von Microsoft verwalten lassen muss, sondern verschiedene Anbieter zur Auswahl hat.
Neben verschiedenen OpenSource-Projekten unterstützt mittlerweile auch AOL OpenID und stellte vor kurzem die Logins aller 60 Mio Kunden auf OpenID um, so dass AOL Kunden sich jetzt nicht nur bei AOL, sondern zum Beispiel auch bei wevent.org einloggen können.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Sxip Identity, welches deren CEO Dick Hart in einer unterhaltsamen Präsentation auf der OSCON 2005 vorstellte.
Einen Überblick über Identity Systeme bietet der Artikel Overview of the Identity Landscape von Sean Ammirati bei Read/Write Web.
PHP Unconference 2007
Nach einer kurzen Diskussion über die Sicherheit von OpenID und die Möglichkeiten zum Aufbau eines Reputationssystems aufgrund der Nutzung, nutzten die Judith Andresen, Ekkehard Dörre und einige andere die Zeit zu einem Bericht von der PHP Unconference 2007 in Hamburg.
Der Idee der Unconference ist aus der Erfahrung entstanden, dass auf Konferenzen meistens auch über uninteressante Themen geredet wird, und dass die zum einen die interessanten Gespräche in den Pausen entstehen und dass eigentlich jedes Fachpublikum selbst die Expertise für eigene Vorträge mitbringt.
So trafen sich Anfang Mai in Hamburg 50 PHP-Fans und wählten selbst, wer über welches Thema sprechen sollte. Die Veranstaltung ist durchweg gut angekommen – wohl unter anderem auch durch Judith Andresens pädagogisch aufbereitete Moderation.
e‑dorf
Als nächstes stellte Niels Karwen sein Projekt „e‑dorf“ vor. Dabei geht es um ein e‑Learnigprojekt auf Basis einer Kultur- und Informationsgenossenschaft. Statt über die Ergebnisse von PISA & Co. zu jammern, will er zusammen mit einigen Mitstreitern und der Uni Kiel eine Genossenschaft gründen, die sich um den Aufbau eines kommerziellen Nachhilfesystems im Internet kümmert. Zu einem relativ geringen Preis von 5,- EUR im Monat sollen die Schüler abgestimmt auf ihren Unterricht hier zusätzliche Aufgaben bearbeiten können, die zuvor von den Genossen erstellt wurden.
Im Anschluß an die Präsentation kam es zur unvermeidlichen Diskussion über das Bildungssystem im allgemeinen und der Frage im speziellen, was das „e‑dorf“ zur Verbesserung beitragen könnte.
Portable Apps
Im Anschluss an die Diskussion habe ich die Möglichkeiten von Portable Apps vorgestellt. Und wie immer hatte Hinnerk Haardt einige interessante Anmerkungen zur Sicherheit und Technik des Vortrages, während die Linux-Freunde bezweifelten, ob eine Software wirklich „portabel“ ist, wenn sie nur unter Windows läuft.
Zum Abschluß eröffnet Stephan Raimer eine offene Gesprächsrunde unter dem Motto „Interessante Sites, über die ich in letzter Zeit gestolpert bin“. Während der folgenden 40 Minuten wurden einige Highlight angesprochen und wie zum Beispiel Twitter stark diskutiert:
- Qype.com
- PennerVZ
- isolatr.com
- twitter.com
- Creative Commons
- Who is Sick?
- shoppero.com
- Moo Cards
- knutr.de
- DotCube
Meiner Meinung nach, war das mal wieder der beste WebMontag bisher – es wird jedes Mal besser. Inzwischen treffen sich am 3. Montag im Monat in Kiel wirklich eine Reihe interessanter Leute, so dass sich das beste für den 18. Juni 2007, 19.00 Uhr hoffen lässt. Langsam wird es allerdings mit dem größeren Raum echt dringend.
Schreibe einen Kommentar