Vor ein paar Tagen erklärte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, dass er HTML5 für einen strategischen Fehler halte. Der Webstandard sei „der Grund für die völlig verlangsamten Apps für iPhone und Android,“ wie Basic Thinking berichtet. Die Facebooks Apps würden gerade von Grund auf neu und ohne HTML5 programmiert. Eine erstaunlich triviale Erkenntnis für einen der einflussreichsten Internet-Unternehmer: Native Anwendungen sind schneller als generische.
HTML war eigentlich mal dazu gedacht, Text-Dokumente zu strukturieren und untereinander zu verlinken. Per CSS kann man diese strukturierten Dokumente formatieren und schön aussehen lassen und per JavaScript kann man Struktur, Formatierung und Inhalte verändern. Das funktioniert, wenn auf einem beliebigen Betriebssystem ein Programm läuft, das HTML, CSS und JavaScript den Spezifikationen entsprechend interpretiert. Das passiert jeweils live auf dem Endgerät im Austausch mit einem Server. Der Browser vermittelt zwischen Betriebssystem und dem Server.
Eine App ist dagegen eine Art spezieller Browser für nur einen Anwendungszweck. Struktur, Formatierung und Logik können direkt auf das Betriebssystem zugreifen. Nur die Inhalte müssen noch von Servern geholt werden. Natürlich sind solche Apps dann schneller. Da fehlt eine Abstraktionsebene. Der Nachteil ist, dass Updates dann immer ein komplettes App-Update benötigt. Es können nicht einfach HTML-Dateien nachgeladen werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass eine App nur auf einem bestimmten Betriebssystem läuft und diese App nur durch ein App-Verzeichnis auf Endgeräte kommt, die in der Regel von einem Unternehmen kontrolliert werden. Aber das ist ein anderes Thema…
Ich bin nun selbst kein studierter oder formal gelernter Programmierer, aber mich überrascht trotzdem, dass es Mark Zuckerberg überrascht, dass HTML langsamer ist, als eine richtiges Programm.
Links
- Basic Thinking: Mark Zuckerberg kündigt Facebook-Suchmaschine an, nennt HTML 5 einen strategischen Fehler
Foto: Some rights reserved by Giulia van Pelt
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