In Halle bringt ein bewaffneter Nazi zwei Menschen um – eigentlich wollte er eine voll besetzte Synagoge stürmen und die Menschen dort ermorden. Deswegen will Innenminister Horst Seehofer die Gamer-Szene „stärker in den Blick nehmen“. Eine gelungene Aktion, um vom Thema abzulenken.
Keine Frage, die Gaming-Szene hat seit jeher ein Problem mit Chauvinismus jeglicher Art und sicher benutzen Nazis auch diese Szene, um für ihre Ziele zu werben. Nazis sind nun einmal sehr vieles – unter anderem auch Gamer.
Warum der Innenminister dann aber ein paar Tage nach dem Attentat gerade darauf kommt, dieses Problem zum zentralen Ansatzpunkt zu machen, bleibt sein Geheimnis. Geschafft hat er damit erst einmal wieder eine große Aufregung im Netz. Dann kamen die Leute, die sagten, dass die Gamer endlich mal ihre Probleme angehen sollten und nun wird darüber diskutiert, in wie weit man damit tatsächlich den Rechtsterrorismus bekämpfen kann.
Mich macht das wirklich wütend, weil es nicht so wirkt, als sei der Innenminister ernsthaft am Schutz vor Naziterror interessiert. Stattdessen bläst er raus er, was ihm irgendwer kürzlich erzählt hat.
Und es wird noch schlimmer: in der nächsten Runde zieht die CDU ein neues Überwachungspaket aus der Schublade und belebt auch den Streit um die Vorratsdatenspeicherung neu. Wir sind gefangen in einer politischen Zeitschleife. Aber niemand tut etwas gegen Nazis.
Schreibe einen Kommentar