Kaum eine Webseite mehr, die nicht vollgestopft ist mit Trackern, die unser Verhalten ausforschen wollen. Firefox in der aktuellen Version 65 blockiert die teilweise. In den nächsten Versionen kommen noch mehr Schutz-Funktionen hinzu.
In der aktuellen Version von Firefox solltest Du den Tracking-Schutz einschalten und in allen Tabs anwenden. Standardmäßig ist die Funktion nur in den „Privaten Fenstern“ aktiviert:

Mit der nächsten Version wird Firefox Videos nicht mehr automatisch abspielen. Dann wird zum Beispiel welt.de wieder erträglich. Dort sind oft Videos in Artikeln einbettet, die sofort losplärren, sobald man den Artikel aufruft – so schnell kann man den Autoplay-Knopf dort gar nicht umschalten.
Ab Firefox 67 kommen dann noch Abwehrfunktionen für Fingerprinting und Cryptomining.
„Bei einem Browser Fingerprint wird ein digitaler Fingerabdruck Ihrer Systemkonfiguration erstellt. Dabei werden durch eine beliebige Website (auch diese Seite könnte ein Fingerprint erstellen) Informationen über Ihr System gesammelt. Einige Informationen (als Merkmale bezeichnet) werden von Ihrem Computer automatisch an den Webserver geschickt (passives Fingerprinting), andere lassen sich durch JavaScript oder Flash auslesen (aktives Fingerprinting). Letztere müssen nach dem Auslesen, welches nach dem Empfang der Website geschieht, zurück an den Server geschickt werden. Ein Merkmal kann die Liste der installierten Schriftarten auf Ihrem System sein, ein weiteres Ihr verwendetes Betriebssystem. Werden diese Daten zusammengesetzt, ergibt sich daraus ein digitaler Fingerabdruck Ihres Systems.“
– Henning Tillman
Schon seit 2015 hat das Firefox-Team Tracker im Visier – offenbar baut Mozilla seinen Browser zu einem Schutzsystem vor allzu neugierigen Beobachtern aus.
Google geht den umgekehrten Weg. Zwar blockiert der Chrome-Browser mittlerweile auch einige Formen nerviger Werbung. Doch darum geht es nicht. Es geht gerade um die unsichtbaren Tracker und das Fingerprinting. Plugins, die davor schützen, will Google in Zukunft aus seinem Browser aussperren.
„Wenn Google die Pläne so umsetzt und die genannten Adblocker nicht mehr nutzbar sein sollten, haben Nutzer, die einen nachhaltigen Adblocker verwenden wollen, nur noch die Möglichkeit, auf einen anderen Browser, etwa Firefox, zu wechseln. Generell nimmt man mit der neuen API allerdings Werbegegnern ein ernsthaftes Argument gegen die Werbeblocker: Nämlich, dass diese gegen den Willen der Nutzer Nutzungsdaten erheben.“
– Tobias Weidemann
Ich finde es erstaunlich, wie sich die Funktion von Browsern in den letzten Jahren verändert haben. Einst waren sie ein Programm mit dem man sich Internetseiten angucken kann. Zumindest der Firefox entwickelt sich immer mehr zu einem Programm mit dem man sich Internetseiten angucken kann, ohne dabei von dutzenden Datensammlern beobachtet zu werden.
Schreibe einen Kommentar