Am Wochenende fand das erste BarCamp der SPD Schleswig-Holstein statt. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich im Wissenschaftszentrum in Kiel, um sich über sozialdemokratischen Kommunalpolitik auszutauschen. Es lief ganz anders als auf den digitalen BarCamps, die ich so kenn – es war aber genauso inspirierend.
BarCamps leben von den Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ich bin immer wieder überrascht, was Leute daraus machen. Ein paar Themen lagen auf der Hand: Die Kommunalwahl steht vor der Tür, da ist natürlich interessant: „Wie sprech ich Wählerinnen und Wähler am besten an?“ Und gleich als Hilfe dazu: „Wie geh ich mit schwierigen Gesprächssituationen um?“ Es gab aber auch politische Runden zu „Bürgerbeteiligung“, „Bezahlbares Wohnen“ und „Hartz4 – Mindestrente – Grundeinkommen“.
Unerwartete Themen
Wer wäre aber vorher darauf gekommen, dass das Thema „Angst“ ein Thema sein könnte, oder „Einsamkeit“? – Zwei Sessions von denen ich gehört habe, dass sie sehr interessant waren. Mir hat am meisten eine kleine Diskussionsrunde zum Thema „Kulturlandschaft“ am besten gefallen. Ich mag ja diese winzigen Sessions auf BarCamps, bei denen irgendwer ein Thema mitbringt, das ihm oder ihr besonders am Herzen liegt und dann sitzt man mit 2–5 Leuten in einer Runde und unterhält sich 45 Minuten darüber. So viel Zeit würde man sich sonst nie nehmen!
Kaum jemand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war vorher schon einmal auf einem BarCamp gewesen. Entsprechend war es diesmal noch ein wenig schleppend bei der Sessionplanung. So war das aber beim ersten BarCamp Kiel auch. BarCamps sind ein Format, das man üben muss. Trotzdem hat das diesmal schon gut funktioniert und ich habe den Eindruck, dass wir 50 Multiplikatoren für die Idee gewonnen haben.
Die Methoden sind eingeübt
Spannend finde ich, dass es in der SPD Schleswig-Holstein so eingeübt ist, mit Metaplan-Wänden und ‑Karten so arbeiten, dass es in fast jeder Session eine vollgepappte Pinwand gab. Es hat sich immer jemand zur Dokumentation gefunden – ohne dass dazu aufgefordert wurde. So haben wir am Ende ein Foto-Protokoll, das wir allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung stellen können. Außerdem wurden als erstes alle Räume von Stuhlreihen auf einen Stuhlkreis umgebaut. Ich finde stark, wie eine Organisation ein Format wie das BarCamp für sich aneignet.
Da geht noch mehr
Es hätten sicher noch 50 Leute mehr mitmachen können. Aber sechs Wochen vor der Kommunalwahl sind alle aktiven SPD-Mitglieder auf den Beinen – viele davon selbst als Kandidatinnen und Kandidaten. Dieses erste SPD-BarCamp in Schleswig-Holstein hat aber schon einen kleinen Vorgeschmack davon geliefert, wie so etwas aussehen kann, wenn mehr Leute Zeit haben.
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