Rassismus, Fanatismus, Demokratiefeindlichkeit. Was geht in Menschen vor die hassen – wie machen sie Menschen zu Objekten des Hasses gemacht? Diesen Frage ist die Journalistin Carolin Emcke schon in ihrem Vortrag auf der re:publica im letzten Jahr nachgegangen. Jetzt hat Sie ein Buch darüber geschrieben und darüber, was wie zu verlieren haben, wenn wir dem Hass nachgeben.
Bereits den Vortrag auf der re:publica fand ich beeindruckend. Die klaren Gedanken von Carolin Emcke ließen sich gut in Sketchnotes fassen:
https://twitter.com/kaffeeringe/status/728699256547254273
In ihrem Essay nimmt sich Carolin Emcke noch einmal mehr Zeit, um genau hinzuschauen. Sie seziert zum Beispiel das Facebook-Video aus Clausnitz, in dem zu sehen ist, wie ein wütender Mob verängstigte Flüchtlinge in einem Reisebus anbrüllen.
„Die Ideologie, die zum Hass führt, wird gefertigt in all jenen Kontexten im Internet, in Diskussionsforen, in Publikationen, in Talkshows, in Musiktexten, in denen Geflüchtete prinzipiell nie als gleichwertige Menschen mit eigener Würde sichtbar werden.“
Sie berichtet aber auch von den Menschen, die den Flüchtlingen an diesem Abend geholfen haben. Sie sehen die Flüchtlinge als individuelle Menschen. Erst dieser Blick ermöglicht einen humanen Umgang miteinander. Er lässt die Unterschiede zwischen den Menschen und die Uneindeutigkeiten erkennen und nimmt sie nicht als Bedrohung wahr. Dieser Blick ist es, den wir uns erhalten müssen, wenn wir die offene Gesellschaft erhalten wollen. Carolin Emcke gibt dazu in ihrem Buch die Argumente.
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S. Fischer Verlag
Preis: 20,00 €
ISBN: 978–3‑10–397231‑3
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