Sichtlich bewegt steht die junge Frau auf der Bühne der re:publica und hält inne. Gerade hat sie erklärt, dass sie keine Lust mehr hat, immer stark sein zu müssen. Wenn Sie ins Internet geht, schlägt ihr persönlich der Hass entgegen. Die junge Frau ist die Journalistin Kübra Gümüşay. Sie schreibt unter anderem über Feminismus und sie ist mit ihrem Kopftuch als Muslimin erkennbar. Für einige Menschen scheint das zu reichen, ihr nicht einfach nur inhaltlich zu widersprechen, sondern sie zu beschimpfen.
Wie Kübra Gümüşay geht es vielen, die nicht im männlichen, weißen, deutschen Mainstream liegen und die darüber sprechen. Was sie tun ist nichts Radikales. Eigentlich weisen Sie nur immer wieder in unterschiedlichen Formen darauf hin, dass Frauen keine Objekte sind oder dass Muslime Menschen sind, die noch viel mehr Eigenschaften haben als nur ihre Religion.
Sie sagen: „Behandelt alle Menschen so, wie ihr selbst behandelt werden wollt.“ Dafür werden sei aufs Übelste beschimpft – Es rotten sich Leute zusammen, die organisiert und mit viel Energie ihre Pöbeleien über ihnen ausschütten.
Kübra Gümüşay ruft alle vernünftigen Menschen dazu auf, sich ebenfalls zu organisieren. „Organisierte Liebe“ will sie dem organisierten Hass entgegensetzen. „Wir, die Gesamtgesellschaft müssen lauter sein als die, die Hass verbreiten und Ressentiments schüren,“ fordert sie uns auf.
„Denn wenn sich Menschen für ihre rassistischen Äußerungen nicht mehr schämen, dann sind wir mit unserer Empörung zu spät dran.“ Das ist eine Aufgabe für alle – nicht nur für die Betroffenen. „Wo kämen wir hin, wenn sich nur Juden gegen Antisemitismus und nur Schwarze gegen Rassismus wehren würden?“
Stürmen wir die Kommentarspalten und überlassen wir sie nicht den Hassern. Verbreiten wir Informationen gegen Populismus. Geben wir im Netz die Dinge weiter, die gut sind – feiern wir sie. Werden wir Fan von denen, die Gutes tun – nicht erst, wenn sie tot sind.
Ich bin ein Fan von Kübra Gümüşay.
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