Sie bezeichnen sich selbst als „besorgte Bürger“ und „patriotische Europäer“, sie scheuen sich aber nicht, organisiert von bekannten Neonazis mit Galgen für demokratische Politiker zu marschieren. Der Autor Michael Bittner hat sich die Bewegung einmal vorgenommen und stellt einen lesenswerten Vergleich zwischen PEGIDA und der NSDAP an.
„Von Hannah Arendt stammt auch die Beobachtung, dass man faschistische Führer beim Wort nehmen muss, denn sie verschweigen ihre Pläne nicht, sondern sprechen sie offen aus, um zu erschrecken und zu beeindrucken. Wenn Lutz Bachmann also ankündigt, kein „Volksverräter“ werde „ungeschoren“ davonkommen, jeder die „Quittung für seinen Vaterlandsverrat“ erhalten, wie es dann auch ein symbolischer Galgen bei der Montagsdemonstration bezeugt – dann sollte man diese Worte und Gesten sehr ernst nehmen.“
Anna-Maria Schielicke hat sich die Sprache der PEGIDA im Spiegel von Victor Klemperers Analyse der Sprache des Nationalsozialismus angeschaut:
„Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor andern, sei es vor sich selber, auch was er unbewußt in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag. […] die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein – im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen.“
Sie findet eine Vielzahl entlarvender Aussagen der PEGIDA-Anführer.
Es ist erstaunlich, wie nah sich PEGIDA und NSDAP in Sprache und Habitus sind und wie durchschaubar das alles ist. Was für ein Paradox: Gerade die Leute, die sich selbst für besonders kritisch halten, folgen blind einer Organisation, deren einziges Angebot der Hass auf alles ist.
Links
- Michael Bittner – PEGIDA und NSDAP – ein Vergleich
- Sehnsuchtsort: Herbst in Dresden – Pegida im Spiegel ihrer Sprache
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