In wenigen Länder wird so häufig per Google gesucht wie in Deutschland. Dabei gibt es mindestens eine gute Alternative, wenn man keine Lust auf Protokollierung und Filterblasen hat. Seit einigen Monaten habe ich meine Standardsuchmaschine auf DuckDuckGo umgestellt und fühle mich da immer wohler.
Ich habe festgestellt, dass ich für die meisten meiner Suchanfragen im Prinzip die Antwort schon kenne – ich weiß nur die genaue Adresse nicht: Zum Beispiel, wenn die die Homepage einer Organisation suche oder eine Antwort, die sehr wahrscheinlich bei der Wikipedia zu finden ist. All da kann die Suchmaschine DuckDuckGo mindestens genauso gut.
Als ich DuckDuckGo vor ein paar Jahren ausprobiert habe, funktionierten die Ergebnisse für Deutschland noch nicht so gut. Inzwischen stehen sie gerade bei dieser Art Suchanfragen Google in nichts nach.
Vielmehr hat DuckDuckGo inzwischen einige ziemlich coole Features eingebaut. Ähnlich wie Google zeigt DuckDuckGo für viele Anfragen direkte Antworten an: Wikipedia, Wetter, Bilder, Videos, Rezepte…
Darüber hinaus habe ich mich sehr daran gewöhnt, dass DuckDuckGo einige Kürzel sogenannte „Bangs“ unterstützt, mit denen man direkt ein Suchergebnis auf einer bestimmten Seite bekommt: Suche ich zum Beispiel nach „!w Kiel“ werde ich automatisch auf die Wikipedia weitergeleitet. Mit „!osm Kiel“ komme ich direkt in die OpenStreetMap. Von diesen Abkürzungen gibt es tausende. Die muss man sich nicht alle merken, aber wer häufig auf bestimmten Seiten sucht, kann sich seine Handvoll „Bangs“ merken.
Und das Schönste ist: DuckDuckGo sammelt keine Daten von den Benutzern. Das Motto des Unternehmens lautet „Die Suchmaschine, die Sie nicht verfolgt.“
Technisch verfügt DuckDuckGo über einen eigenen WebCrawler, greift aber auch auf die Suchergebnisse der Konkurrenz von Bing und Yahoo zu.
Zugegeben: Ab und zu wechsel ich doch mal zu Google, wenn ich bei DuckDuckGo etwas nicht finde. Das passiert aber relativ selten. Dann geht es meistens um irgendwelche schrägen technischen Probleme, für die Google dann doch noch ein paar Foren mehr indexiert hat.
DuckDuckGo im Firefox
DuckDuckGo ist als Suchmaschine im Firefox schon eingerichtet. Es ist nur nicht die Standardsuchmaschine. Dazu musst Du nur in der Suchbox im Browser auf die Lupe klicken und „Sucheinstellungen ändern“ – dort kannst Du über ein Dropdown DuckDuckGo als Standard auswählen. Um DuckDuckGo als Startseite einzurichten, zieh einfach diesen Link auf das Häuschen-Symbol im Firefox.
DuckDuckGo im Chrome/Chromium/Iron
Um DuckDuckGo im Chrome einzurichten, musst Du nur auf duckduckgo.com gehen. Dort hast Du unten so einen Hinweis „DuckDuckGo als Ihre Standardsuchmaschine festlegen“ – das klickst Du einfach an und folgst den Anweisungen.
DuckDuckGo als Android-App
Im mobilen Firefox und Chrome kann man die Suchmaschine genauso umstellen. Du kannst Dir aber auch die Android-App installieren. Die hat zum Beispiel ein Widget, mit dem Du die Suche immer schnell zur Hand hast. Und die App hat noch eine nette News-Funktion, über die man eine Vielzahl News- und Unterhaltungsseiten abonnieren kann.
Ein besonderes Feature für besonders Datenschutz-Bewusste ist die Verknüpfung zum TOR-Netzwerk. DuckDuckGo funktioniert auch als Hidden-Service im Anonymisierungsnetzwerk TOR. Und die App arbeitet zusammen mit der Orbot-App, die die Verbindung zu TOR herstellt.
Fazit
Nach ein paar Monaten Erfahrung kann ich sagen, dass ich gegenüber Google wenig vermisse. Stattdessen kann ich mir sicher sein, dass meine Suchanfragen nicht bis zum Sankt-Nimmerleinstag gespeichert werden. Probiers doch einfach mal aus…
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