Jennifer Granick

Der Internet-Traum stirbt

Kommentare

  1. Avatar von it-frosch
    it-frosch

    Hal­lo Steffen,
    vie­len Dank für das Über­set­zen des Artikels.
    Er ent­hält eini­ge Denk­an­sät­ze für mich und so etwas ist ja nie verkehrt. 😉
    Bei eini­gen Punk­ten habe ich aller­dings eine ande­re Meinung.
    So ist für mich das „Recht auf Ver­ges­sen­wer­den“ kein Bei­spiel für eine Zen­sur son­dern mehr für die Wah­rung der Per­sön­lich­keits­rech­te und auch für die Frei­heit über mei­ne Daten bestim­men zu können.
    Eben­so fal­len für mich die von ihr ange­führ­ten Geset­ze gegen Ver­un­glimp­fun­gen und Het­ze nicht unter Zen­sur son­dern eben­falls für die Bewah­rung der Frei­heit und der Persönlichkeitsrechte.
    Es ist wich­tig dass im Inter­net Mei­nungs­frei­heit herrscht. Von der eige­nen Auf­fas­sung abwei­chen­de Mei­nun­gen sind auch sehr wich­tig. Nur dür­fen sie nicht belei­di­gend oder ver­un­glip­fend sein.
    it-frosch

  2. Avatar von Elitärer Linux Nerd

    Selbst­ver­ant­wor­tung, die Fähig­keit zum logi­schen Den­ken, die Wert­schät­zung für frei ver­füg­ba­re Infor­ma­tio­nen und den intel­lek­tu­el­len Dis­kurs, sowie auch den Idea­lis­mus die Gesell­schaft zum bes­se­ren ver­än­dern zu wollen.
    All dies sind doch eigen­schaf­ten die in der Geis­ti­gen Eli­te anzu­tref­fen sind, nicht aber bei den Mas­sen der Men­schen. Die Men­schen die damals das Inter­net auf­ge­baut haben waren eben Inge­nieu­re und Pro­gram­mie­rer, stu­dier­te Leu­te die hoch­wer­ti­ge Infor­ma­tio­nen aus­tau­schen woll­ten um gemein­sam davon zu profitieren.
    Das Pro­blem ist nur das das Inter­net mitt­ler­wei­le eben nicht mehr nur von den Intel­li­gen­ten und gut aus­ge­bil­de­ten Leu­ten zur Wis­sens­ver­mitt­lung genutzt wird son­dern vom pri­moi­ti­ven Pöbel. Eben jener Pöbel der sich die BILD­zei­tungs­APP aufs Han­dy zieht, jener Pöbel der auf Face­book lie­ber gegen Aus­län­der hetzt und ansons­ten bes­ten­falls am völ­lig pas­si­ven Kon­sum von Info­tain­ment inter­es­siert ist. Freie Lizen­zen, Open­Ac­ces, Urhe­ber­recht, freie Soft­ware usw, das inter­es­siert die Mas­sen nicht. Die Mas­sen wol­len Brot und Spie­le und genau das bekom­men sie auch, seich­te Arti­kel in der Online­BILD ode­er DWN, Ver­schwö­rungs­kä­se und Unter­hal­tung über You­tube, Net­flix usw. Natür­lich bes­tens über­wacht, kon­trol­liert und vor­zen­siert denn zu ver­ber­gen haben die Volks­mas­sen vor ihrer Obrig­keit ja ohne­hin nix.
    Das was wir der­zeit sehen ist das das Inter­net von einem Kom­mu­ni­ka­ti­ons­me­di­um gesell­schaft­lich intel­lek­tu­el­ler Bil­dungs­eli­ten von den Mas­sen über­rannt wur­de und der Markt rich­tet sich nun­mal nach den Mas­sen aus.
    Nen Win­dows das alle Daten, Mails usw in der Cloud spei­chert fin­den die doch super duper, ver­liert man ja nie mals ne Datei oder löscht die­se ver­se­hent­lich. Da die Mas­sen ohne­hin nix zu ver­ber­gen haben ist es ihnen dann auch egal wenn NSA, Kon­zer­ne und who ever in den Daten rum­wüh­len. Haupt­sa­che ein­fach, haupt­sa­che nicht den­ken müs­sen und haupt­sa­che schön klickibunti.
    Also fin­det euch damit ab das ihr eure eige­nen geschlos­se­nen Räu­me schaf­fen müsst wo weder Regie­run­gen noch der all­ge­mei­ne Pöbel so ein­fach zutritt haben. Dark­nets zum Bei­spiel, so kom­pli­ziert zu instal­lie­ren machen das eben nur wer logisch den­ken kann rein kommt. Um dort dann unge­stört kom­mu­ni­zie­ren, Daten, Wis­sen aus­tau­schen zu kön­nen. Ver­schlüs­selt und Anonym.

  3. Avatar von abbc
    abbc

    @elitärer linux nerd: Bit­te fas­sen Sie sich an Ihrer eige­nen Nase.
    Ansons­ten, ich den­ke das es schlim­mer wird. Das erwar­te ich sogar.
    Mal in die ande­re Rich­tung gedacht. War­um mal auf das Inter­net und neue Medi­en nicht ver­zich­ten? Oder viel weni­ger kon­su­mie­ren? Ist ein­fa­cher und rea­lis­ti­scher zu realisieren.
    Das wär es doch? Oder?

  4. […] hof­fe doch, dass das Inter­net sich noch vom Fern­se­hen unter­schei­det: Im Fern­se­hen sen­den Kon­zerne die Inhal­te von anderen […]

  5. Avatar von Gerald
    Gerald

    Aus rein tech­ni­scher Sicht stört mich die Unschär­fe des Begriffs „Inter­net“, die immer wie­der auf­taucht. Das Inter­net ist bloß ein Daten­über­tra­gungs­netz, das im Prin­zip alles über­tra­gen kann, so wie ein Post­pa­ket belie­bi­gen Inhalt auf­wei­sen kann. Vie­le Men­schen ver­ste­hen unter „Inter­net“ jedoch nur die per Brow­ser oder App auf­ruf­ba­ren Inhal­te und viel­leicht noch Kurz­nach­rich­ten- oder IP-Tele­fo­nie-Apps. Das ist das Inter­net _nicht_!
    So lan­ge es das Inter­net gibt, wird es auch frei sein. Selbst, wenn Frei­heit bedeu­tet, Über­wa­chung umge­hen zu müs­sen. Und der Zug in Rich­tung Frei­heit ist längst abge­fah­ren. Nur als Bei­spiel: Linux ist inzwi­schen gera­de im „Inter­net“ der am meis­ten genutz­te Betriebs­sys­tem­kern. Und Linux ist offen und frei.
    Kei­ne Regie­rung wird jemals ver­hin­dern kön­nen, dann offe­ne, freie Soft­ware ent­wi­ckelt wird und sich mit dem Inter­net ver­bin­det. Und kei­ne Regie­rung der Welt wird ver­hin­dern kön­nen, dass uner­wünsch­te Inhal­te über das Inter­net ver­teilt wer­den. Bei­spiel gefäl­lit? Wenn ich eine Bom­ben­bau­an­lei­tung ver­schlüss­le und in ein harm­lo­ses JPEG-Kat­zen­bild per Ste­ga­no­gra­phie ein­bet­te, kommt sie durch jede wie immer gear­te­te Zen­sur­stel­le auf der Welt bis zum Emp­fän­ger. Weil nur der Emp­fän­ger weiß, wor­um es sich wirk­lich han­delt und über­haupt fest­stel­len kann, dass im Bild etwas Ande­res ver­steckt ist.
    Sol­che und ähn­li­che Tech­no­lo­gien wer­den lau­fend frei und offen ent­wi­ckelt und ange­passt, was auch immer an Über­wa­chung und Zen­sur aus­ge­dacht wird. Und genau die­se Frei­heit des Inter­net, die nie mehr zu stop­pen sein wird (es sei denn, man unter­bin­det jed­we­de Com­pu­ter­ver­net­zung), macht die Mäch­ti­gen ner­vös. So ner­vös, dass sie jeden Tag eine angeb­li­che Gefahr in den Medi­en ver­brei­ten las­sen und haar­sträu­ben­den Unsinn von sich geben, wenn sie von „Inter­net­si­cher­heit“ reden. Das offen­bart deren wah­re Schwä­che, und sie möch­ten natür­lich ver­hin­dern, dass die Öffent­lich­keit sie erkennt.

  6. […] Doku­men­ten chro­nisch unter­for­dert sein. Viel­leicht brau­chen wir, wie die US-Anwäl­tin Jen­ni­fer Gra­nick auf der Kon­fe­renz Black Hat 2015 sag­te, ein neu­es Internet.[13] Oder, wie es in alten Mathe-Car­toon hieß, soll­ten wir bei den […]

  7. […] und etwas Neu­es und Bes­se­res zu errich­ten“, sag­te die US-Anwäl­tin Jen­ni­fer Gra­nick in ihrer Rede auf der Kon­fe­renz Black Hat US 2015. Nicht nur aus dem Grund, weil sie seit Jah­ren als Anwältin […]

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