„Schüler brauchen künftig eine Programmiersprache als zweite Fremdsprache,“ findet Nico Lumma in seiner Kolumne beim t3n Magazin. Und obwohl ich kein Freund davon bin, den Schulen mehr und mehr Aufgaben zu übertragen, finde ich diesen Ansatz genau richtig.
Wir sind jeden Tag von Rechnern umgeben. Rechner bestimmen, welche Musik wir hören, welche Nachrichten wir lesen und welche Menschen wir wahrnehmen. Doch kaum jemand weiß, wie diese Rechner funktionieren. Noch weniger hinterfragen das. Die Bedienung von Rechnern ist eine Kulturtechnik geworden. Sie ist nicht länger eine Spezialfähigkeit für Ingenieure.
Es geht nicht darum, dass alle Kinder zu Programmiererinnen und Programmierern heran gezüchtet werden. Es geht darum, ein vernünftiges Verständnis von der Welt zu haben. Es geht um den Kern von Bildung an sich.
Natürlich verändern sich die Anforderungen. Wer hätte vor 10 Jahren gedacht, dass JavaScript einmal eine Sprache werden würde, um die man keinen Bogen mehr machen kann? Ich hab in der Schule mit Basic und Turbo Pascal angefangen. Die Elemente von Programmiersprachen sind immer die Gleichen. Die Syntax variiert. Und es gibt ab und zu mal neue Programmiertechniken. Das ist aber sekundär, wenn es darum geht, diese Welt für Jugendliche zu öffnen.
Wenn über Medienkompetenz gesprochen wird, kommt man auf Dauer noch um Basiswissen im Programmieren herum. Die Algorithmen, die bei Facebook oder Google für Suchergebnisse sorgen, müssen sonst immer wie Zauberei wirken.
Deswegen schließe ich mich Nicos Forderung an: „Eine Programmiersprache als zweite Fremdsprache sollte zum Pflichtprogramm an jeder weiterführenden Schule in Deutschland werden.“
Links
- Lumma-Kolumne: Warum Kinder programmieren lernen sollten
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